Cortinarius armillatus
Geschmückter Gürtelfuß
Telamonia (Gürtelfüße und Wasserköpfe) ist die Schleierlings-Untergattung mit den meisten Arten. Eine genaue Artenzahl konnte ich nicht ermitteln. Es sind weltweit mehrere hundert, allein in Deutschland mindestens 120. Die traditionelle Gattungsauffassung der Schleierlinge (Cortinarius) ist zur Zeit in Auflösung begriffen. Wir werden es also bald mit einer völligen Neuordnung zu tun haben.
Der Geschmückte Gürtelfuß gehört mit Hutdurchmessern von bis zu 12 Zentimetern zu den großen und recht gut abgrenzbaren Telamonien. Typisch sind die rostroten meist gezackten Gürtelstreifen am Stiel. Ähnlich gefärbt ist die jung radialfaserige, später feinschuppige Hutoberfläche. Bei ganz jungen Pilzen ist der Hutrand durch einen haarfeinen spinnwebwebartigen Schleier mit dem Stiel verbunden, daher auch der Gattungsname „Schleierlinge“. Die Stielbasis kann knollig verdickt sein. Das Fleisch ist cremefarben bis ockerbraun und schmeckt unauffällig mild, der Geruch ist eher unangenehm muffig, auch leicht nach Rettich.
Der Pilz ist nicht selten, in höheren Lagen häufiger als im Flachland. Er ist von Juli/August bis Oktober/November auf sauren nährstoffarmen Böden zu finden. Mykorrhizapartner sind ausschließlich Birken – ebenfalls eine gute Bestimmungshilfe. In der Rhein-Main-Ebene habe ich die Art früher immer mal wieder gefunden, seit Jahren jedoch nicht mehr. Es scheint sich eine Rückgangstendenz abzuzeichnen. Für Speisezwecke kommt er schon geschmacklich nicht in Frage.
Es existiert eine offenbar sehr seltene Varietät luteoornatus mit eher gelblichen Gürtelbändern am Stiel.
Noch eine Anmerkung zum Schluss: Telamonia ist auch der Name einer Springspinnengattung.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 5, Nr. 295
- German J. Krieglsteiner & Andreas Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs Band 5, Seite 209 - 210