Cortinarius caperatus
Reifpilz, Zigeuner
Dieser Pilz ist bekannt für sein sporadisches Erscheinen. Oft lässt er sich über mehrere Jahre überhaupt nicht oder nur sehr vereinzelt blicken, dann erlebt man mal wieder wahre Massenvorkommen. Er ist ein Charakterpilz in nährstoffarmen sauren Nadelwäldern, aber keineswegs überall zu finden. Obwohl es in der Rhein-Main-Ebene zahlreiche Kiefernbestände gibt, ist mir nur ein einziger bekannt, in dem er in großer Zahl erscheinen kann. Es handelt sich um den ausgedehnten Kiefernwald östlich von Waldacker, in dem auch das hier gezeigte Foto entstanden ist.
Der Name Reifpilz bezieht sich auf den arttypischen violettlichen oder silbrigen Glimmer, der bei jungen Pilzen die Hutmitte ziert und im Alter weitgehend verschwindet. Der Pilz wurde lange Zeit in einer eigenen monotypischen Gattung (Rozites) geführt, bis seine Zugehörigkeit zu den Haarschleierlingen endgültig (?) geklärt war. Weshalb er auch Zigeuner genannt wird, konnte ich bei einer Internet-Recherche nicht ermitteln.