Cortinarius casimiri

Großsporiger Buckel-Gürtelfuß

(Velen.) Huijsman 1955
Familie: Cortinariaceae
© Frank Kaster
Untergattung: Telamonia

Der 1914 angelegte Waldfriedhof Oberrad gehört zum Landschaftsschutzgebiet des Frankfurter Grüngürtels. Im über 20 Hektar großen Gelände mit weitgehend naturnah belassenen Waldflächen, artenreichem Baumbestand und größeren Lichtungen verlieren sich die rund 7000 Gräber und lassen Platz für unterschiedliche Biotope mit unterschiedlicher Bodenbeschaffenheit. Auch kalkhaltige Flächen sind vorhanden, so dass der Friedhof bemerkenswerten Pilzarten Wachstum ermöglicht, darunter der hier beschriebene Großsporige Buckel-Gürtelfuß Cortinarius casimiri.

Er gehört zur enorm artenreichen Untergattung Telamonia, die zumeist schwer bestimmbare kleinere Gürtelfüße und Wasserköpfe enthält, die durch trockene Hüte und Stiele gekennzeichnet sind und um die selbst erfahrene Mykologen gern einen großen Bogen machen. Zu den Ausnahmen, also den gut identifizierbaren Arten, gehört der Großsporige Buckel-Gürtelfuß.

Beschreibung des Fundes:

Hut: kastanienbraun, ca. 3 cm Durchmesser, durchscheinend gerieft, mit stumpfem Buckel, hygrophan, am Hutrand teilweise mit Velumresten überfasert
Lamellen: mäßig entfernt, ausgebuchtet am Steil angewachsen, gelblich beige, später durch ausfallendes Sporenpulver zunehmend rostbraun (nach einem Tag Fäden zwischen Lamellen und Stiel)
Stiel: längsfaserig, hohl, bis zu 8 cm lang, 4 – 5 mm dick, in der oberen Hälfte weißlich überfasert, basal leicht verdickt
Geruch: nicht wahrgenommen
Mikromerkmale: Sporen gelblich, warzig, elliptisch bis zitronenförmig, 10 – 12 x 6 – 7,5 µm; Basidien 4-sporig, Länge bis 40 µm, Breite bis 9,5 µm; Lamellentrama ± regulär; Huthaut zum Teil aus blasigen Zellen, Septen mit Schnallen; Marginalzellen und Zystiden: nicht festgestellt

Sporen

Anmerkung von Jürgen Marqua:

Cortinarius casimiri lässt sich anhand der für Telamonien untypisch großen und länglichen Sporen gut ausschlüsseln. Die Art fruktifiziert an manchen Standorten massenhaft und ist Aspekt bildend.“

Cortinarius casimiri besiedelt unterschiedliche Biotope auf sauren, sandigen, aber auch lehmigen oder kalkhaltigen Böden, sowohl bei Laubbäumen wie auch bei Fichten. Erscheinungszeit ist September bis November.

Ich möchte mich auch bei Bernd Miggel und Dieter Gewalt bedanken, die mich bei der Bestimmung entscheidend unterstützt haben.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Frank Kaster.
Zuletzt aktualisiert am 29. Oktober 2024