Cortinarius semisanguineus
Blutblättriger Hautkopf
Die Untergattung Dermocybe (Hautköpfe) zeichnet sich bei jungen Fruchtkörpern vor der Sporenreife durch auffallend kräftige Lamellenfarben aus wie olivgrün, gelb, orange, zimtfarben oder rot. Dabei handelt es sich um Anthrachinon-Pigmente, die extrahierbar sind und zum Färben von Wolle oder Textilien verwendet werden können. Etwa 20 dieser Arten sind in Deutschland nachgewiesen. Ihre Hüte sind fast immer spitz gebuckelt.
Cortinarius semisanguineus gehört zu den häufigeren Arten und ist wohl nur in Nadelwäldern zu finden, ganz überwiegend bei Fichten, auch bei Kiefern. Die Hutfarben variieren von gelblich bis rötlich braun, die Huthaut ist kahl bis fein schuppig oder längsfaserig. Die ausgebuchtet angewachsenen Lamellen sind zinnober- bis blutrot und werden bei Reife durch ausfallendes Sporenpulver rostbraun. Die schlanken, manchmal etwas verbogenen Stiele sind ringlos, hell gelbbräunlich gefärbt. Ein Velum ist nur bei sehr jungen Pilzen vorhanden und schnell flüchtig, am Stiel bleiben meist nur unauffällige Reste hängen, die ihn wie überfasert aussehen lassen. Geruch und Geschmack unauffällig, mild, schwach rettichartig. Das Sporenpulver ist gattungstypisch rostbraun, die ovalen bis apfelkernförmigen schwach warzigen Sporen messen 5,5 – 8 x 4 – 5 µm.
Unter den Hautköpfen gibt es keine Speisepilze. Sie gelten als ungenießbar oder giftverdächtig.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 5, Nr. 163
- German. J. Krieglsteiner / Andreas Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs Band 5, Seite 25 – 26
- Ewald Gerhardt: Pilze Band 1, Seite 249