Crepidotus autochthonus

Größtes Stummelfüßchen

J.E. Lange 1938
Familie: Crepidotaceae
© Dieter Gewalt
autochthonus = eingeboren, heimisch
14.11.2020 Gebranntes Loch (Dornsee) bei Dietzenbach, TK 5918.4.1

Stummelfüßchen sind nicht leicht zu bestimmen. Sind sie aber ungewöhnlich groß (gleichbedeutend mit Hutdurchmessern von 4 bis 7 cm), mit nicht gelatinöser Huthaut, ineinander verknäueltem Wachstum und Vorkommen auf Erde oder stark vermorschtem Holz, könnte es sich um den seltenen Crepidotus autochthonus handeln. Auch die fächerförmige Form der Fruchtkörper spricht dafür. Ein solcher Verdacht sollte aber unbedingt mikroskopisch nachgeprüft werden.

Der hier beschriebene Fund wurde zunächst nach Moser (Kleine Kryptogamenflora Band IIb/2) problemlos in folgenden Schritten bestimmt:

1* = Fruchtkörper ungestielt > 2
2* = Huthaut nicht gelatinös > 4
4* = Hut nicht mit rotbraunen Schüppchen > 6
6* = Sporen ellipsoidisch oder mandelförmig > 10
10 = Sporen glatt > Schlüssel 3.10.3.3
1 = relativ große Art, Hut 2 - 7 cm, auf nacktem Boden oder im Boden vergrabenen Holzstückchen > 2
2 = Sporen 7 - 10 x 4,8 - 5 µm, Hut 2 - 7 cm, weiß, feucht graulich oder tongelblich, leicht filzig oder samtig gestreift = C. autochthonus

Es folgte eine mikroskopische Untersuchung durch Frank Kaster, bei der Form und Größe von Sporen und Cheilozystiden mit den Angaben bei E. Ludwig (Pilzkompendium) übereinstimmten.

Abb. links: Sporen 6,5 - 9 x 4,5 - 5,5 µm -- rechts: Cheilozystide (2 Mikrofotos: Frank Kaster)
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 15. Januar 2022