Crepidotus subverrucisporus

Rausporiges Stummelfüßchen

Pilát 1949
Familie: Crepidotaceae
© Dieter Gewalt
Synonym: Crepidotus bickhamensis
subveruccisporus = fast warzensporig
14.07.2017: Ostallgäu, Tal der Ach, auf 875 m Höhe an Laubholzast in einem Erlenbruch (Foto: Matthias Dondl)

Unter den Stummelfüßchen gibt es eigentlich nur 3 häufigere Arten (Crepidotus cesatii = Kugelsporiges Stummelfüßchen, Crepidotus mollis = Gallertfleischiges Stummelfüßchen und Crepidotus variabilis = Gemeines Stummelfüßchen), wobei Letzteres sicher nicht so allgemein verbreitet ist, wie der Name vielleicht vermuten lässt. Allen gemeinsam ist, dass sie keine oder nur rudimentär vorhandene Stiele besitzen. Das an totem Laubholz wachsende Rausporige Stummelfüßchen gehört zu den seltenen Arten und ist ohne mikroskopische Überprüfung nicht sicher zu bestimmen.

Seine stiellosen Hütchen erreichen selten Durchmesser von mehr als einem Zentimeter. Ihre weißen feinfilzigen Oberflächen verkahlen im Alter und werden dann bräunlich ockerfarben. Der Anwuchsbereich ist in der Regel deutlicher haarig filzig. Die stark untermischten Lamellen sind jung weiß, später ockerfarben mit rosa Ton. Nur etwa 5 bis 8 sind durchgängig. Ein rudimentäres Stielchen ist nur sehr selten vorhanden. Geruch und Geschmack sind unauffällig mild. Das Sporenpulver ist rötlich braun.

Cheilozystiden und Sporen (Foto: Matthias Dondl)

Zu den wichtigsten mikroskopischen Merkmalen gehören mandelförmige Sporen mit deutlich warzigen aber wenig erhabenen Sporen mit den Maßen 7 – 10 x 4,5 – 6 µm. Die Cheilozystiden sind schlank flaschenförmig, zum Teil leicht verbogen, aber nicht knorrig, verzweigt oder mit Auswüchsen an der Spitze. Sie sind unterschiedlich lang (25 – 75 µm) und 5 – 10 µm breit . Die Hutdeckschicht besteht aus unregelmäßig liegenden, vor allem zur Anwuchsstellle hin steil aufrangenden Hyphen. Schnallen sind vorhanden.

Um Irritationen zu vermeiden: Vorkommen dieses Stummelfüßchens sind keineswegs wie bei Breitenbach & Kränzlin angegeben auf kolline und subalpine Lagen beschränkt. Die Verbreitungskarte der DGfM (Pilze-Deutschland) zeigt deutlich mehr Funde in niedrigen als in höheren Lagen, zum Beispiel auf Sylt und in Schleswig-Holstein.

Weiterführende Literatur:

  • Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 5, Nr. 391
  • German J. Krieglsteiner (Hrsg): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4, Seite 436
Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 14. Juni 2025