Cystolepiota bucknallii
Violetter Mehlschirmling
Wegen seiner zart lila-violetten Farbe und seiner grazilen Gestalt gehörte dieser Pilz lange zu den Arten, die ich gern mal finden wollte. Aufgrund seiner relativen Seltenheit und mehr noch seiner Vorliebe für kalkhaltige Böden waren die Chancen, ihm im Rhein-Main-Gebiet zu begegnen, eher schlecht. Aber auch hier gibt es (insbesondere anthropogene) Kalkinseln und eine solche machte meinen persönlichen Erstfund möglich. Am 09.10.2002 fand ich die oben abgebildeten Exemplare am Rand des Freizeitgeländes Gänsbrüh bei Rodgau-Dudenhofen. Bei meinem zweiten Fund in der Nähe von Gravenbruch sieben Jahre später war wohl die Schotterung für den Kalkeintrag am Wegrand verantwortlich.
In auffallendem Kontrast zu seinem hübschen Aussehen steht sein übler Geruch nach Leuchtgas. Typisch für Arten der Gattung „Mehlschirmlinge“ ist die abwischbare mehlig-körnige Auflage auf der Huthaut, von der man natürlich bei regnerischen Wetter wie bei meinem Gänsbrüh-Fund nichts mehr wahrnimmt. Der Hutrand ist oft fetzig behangen, der meist sehr lange Stiel wie der Hut gefärbt, mit einem sehr zarten, flüchtigen Ring. Die Lamellen sind weiß bis hellgelb bis cremefarben-violett und reichen nicht bis an den Stiel heran.