Cytidia salicina
Blutroter Weidenscheibenpilz
Zerstreut vorkommende, submontane bis montane Art der Alpen und des Alpenvorlandes. Ansonsten sehr selten. Außer in Bayern und Baden-Württemberg gibt es in der BRD nur seltene Einzelfunde in Rheinland-Pfalz, Hessen und einigen neuen Bundesländern. In Europa ist die Art streng an Salixarten (Weide) gebunden.
Cytidia salicina ist allein von ihrer Farbe her ein sehr auffälliger Rindenpilz, der gerne in kleinen Gruppen tote Äste und Ästchen von Salixarten besiedelt und oft eher einen Ascomyceten als einen Rindenpilz vermuten lässt.
Einzelfruchtkörper sind meist zwischen 5 und 30 mm groß, rundlich, kreiselförmig und punktförmig auf dem Substrat angeheftet. Sie können auch zu größeren Flächen zusammenwachsen. Die Oberfläche ist feucht deutlich faltig; die Ränder leicht nach oben gebogen. In frischem Zustand sind die Scheiben weich und elastisch, eingetrocknet hart und brüchig. Im getrockneten Zustand verschwindet auch die leuchtend blutrote Farbe und weicht einem eher stumpfem, dunkel-rötlichen violettbraun. Allerdings sind auch frische FK in der Farbe durchaus variabel und es können auch dunkelrote bis braunrötliche Farben dominieren.
Mikroskopisch ist der Weidenscheibenpilz durch große, bis zu 18 µm lange, wurstförmige Sporen und dicht verwobene astförmige Dendrohyphidien gut bestimmbar.
Verwechslungsgefahr besteht eigentlich nur bei dunkleren Exemplaren, die man für die am gleichen Substrat wachsenden Exidia recissa (Weidendrüsling) oder diverse Ascomyceten halten könnte.