Diplomitoporus flavescens
Ockergelbe Kieferntramete
Diplomitoporus flavescens ist ein relativ kleiner, einjähriger, pileater bis effus-reflex wachsender Porling, der an toten Kiefernstämmen in der Initial- bis Optimalphase vorkommt. Die ca. 1 – 3 cm abstehenden, etwas dicklichen Hüte wachsen an der Seite liegender oder stehender Stämme und haben eine samtige bis feinfilzige, weißcremefarbene, im Alter hell- ockergelbe Oberfläche, welche häufig mit Algen bewachsen ist. Sie sind meist zwischen 3 – 7 cm breit und können gelegentlich zu längeren Konsolen zusammenwachsen. Ganz junge Exemplare wachsen auch resupinat:
Frische Fruchtkörper sind korkig, lederig, biegbar und leicht vom Substrat abzulösen. Die Trama und die 2 – 3 per mm messenden, ziemlich großen Poren sind weißlich bis cremegelblich. Mit zunehmendem Alter werden die Fruchtkörper gelblich bis ockerfarben. Das Hyphensystem ist dimitisch; die zylindrischen, leicht gebogenen Sporen haben Maße von ca. 6 – 9,5 (10,5) x 2,2 – 3 (3,2) μm, gemessen an regionalem Material und stellen die Art in die Nähe der Braunfäulegattung Antrodia. Diplomitoporus flavescens verursacht im Holz allerdings eine Weißfäule.
Die Ockergelbe Kieferntramete ist in Deutschland erstmals 1969 in Oberschwaben nachgewiesen worden (Winterhoff & Jahn 1970), aber erst Ende der 80er Jahre dann etwas häufiger aufgetreten. Bei Jülich (Kleine Kryptogamenflora Band II b/1 von 1984) fehlt noch ein Fundhinweis für die BRD.
Die Sturmkatastrophe1990 (Orkan Wiebke), bei der breitflächig Kiefernforste entholzt wurden, hat die Ausbreitung der Art, zumindest in Südhessen, dann stark begünstigt. Im südlichen Frankfurter Raum gab es in den darauf folgenden Jahren weit über 50 Funde. Inzwischen ist die Art wieder deutlich seltener geworden. In Europa ist sie weit verbreitet, aber überall selten.
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit diversen Saftporlingen, Trameten (besonders Antrodia hoehnelii) oder jungen Exemplaren des Rotrandigen Baumschwamms (Fomitopsis pinicola). Die Fotos wurden im November 2006 südlich von Frankfurt in einem Waldkiefernforst sowie Ende 2002 im westlichen Spessart aufgenommen.
Weiterführende Literatur:
- http://aphyllopower.blogspot.com/2006/12/
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden Württembergs Band 1, Seite 514