Entoloma euchroum
Violetter Rötling
„Schön gefärbt“ (lat.: euchroum) ist er in der Tat, und seine schöne, intensiv violette Farbe ist in Verbindung mit Wachstum auf totem Holz fast schon das sichere Erkennungszeichen des Violetten Rötlings. Mit „Totholz“ sind vor allem stärker zersetzte Stümpfe gemeint, die gern bemoost sein dürfen. Bevorzugt werden Auwälder, Erlenbrüche und feuchte, staunasse Stellen in Laubwäldern aller Art.
Die jung glockigen, später flach ausgebreiteten Hüte werden bis zu 4 cm breit, die dünnen Stiele bis zu 6 cm lang. Beide sind fein radial- bzw. längsfaserig mit seidigem Glanz. Auch die Lamellen sind violettlich blau, jedoch wird diese Farbe im Alter durch ausfallendes rosafarbenes Sporenpulver allmählich trübe. Der Geruch ist angenehm aromatisch bis fruchtig oder nach Veilchen, der Geschmack wird als mild aber auch unangenehm ranzig beschrieben. Die abgerundet eckigen Sporen messen 9 – 11,5 x 6 – 7,5 µm. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass das Messen von Rötlingssporen wegen der mehreckigen Form nicht einfach ist.
Entoloma euchroum ist in Europa weit gestreut zu finden aber nirgendwo häufig. Wegen seines unangenehmen Geschmacks kommt er als Speisepilz nicht in Frage.
Verwechslungen können vor allem mit dem ebenfalls auf Totholz wachsenden Blaustieligen Rötling Entoloma dichroum vorkommen, der nicht nur violettlich blaue Stiele sondern auch ebenso gefärbte Hüte hat, im Gegensatz zum Violetten Rötling aber weiße Lamellen besitzt. Diese sehr seltene Art unterscheidet sich auch durch ihren eher mehlig spermatischen Geruch.
Weiterführende Literatur:
- Hermann Jahn: Pilze die an Holz wachsen, Nr. 185
- Ewald Gerhardt: Der große BLV-Pilzführer, Seite 240
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4 Seite 157 - 159