Entoloma farinasprellum
Ranziger Rötling
Die Seltenheit mancher Rötlingsarten mag in der Abneigung vieler Pilzfreunde begründet sein, sich mit dieser schwierigen und artenreichen Gattung zu befassen. Dies mag auch erklären, dass die hier vorgestellte Art im Verbreitungsatlas (Krieglst. 1991) nicht enthalten und bei Breitenbach & Kränzlin (Pilze der Schweiz Band 4 Nr. 32) mit nur einem Fund dokumentiert ist. Da die Art rasig und in großer Fruchtkörperzahl (erstmals im Juli 2000) praktisch vor meiner Haustür auf einer z. T. mit Moosen durchmischten Grasfläche wuchs, sollte sie unbedingt einen Namen erhalten. Mit „Moser“ gelangte ich zügig in die Untergattung Leptonia, dort aber in eine ausweglose Sackgasse. Damit stand fest, dass die Kollektion mit der Kleinen Kryptogamenflora (1983) nicht zu bestimmen war. Mit dem Entoloma-Schlüssel von Noordeloos (IHW-Verlag 1994) und etwas Mikroskopieraufwand gelang dann eine recht schnelle und zweifelsfreie Diagnose.
Wichtige Artmerkmale sind: Hüte bis zur Hälfte und mehr durchscheinend gerieft, Stiele wie „poliert“ aussehend, gesellig-rasiges Auftreten in Mager- und Trockenrasen, 4-sporige Basidien mit Basalschnallen, 6 – 8-eckige Sporen. Der mehlig-ranzige Geruch ist kein besonders hilfreiches Merkmal. Den haben viele Rötlinge. An dieser Stelle möchte ich Helmut Sandau danken, der anhand von 2000 entnommenen Materials eine Überprüfung vorgenommen und die Bestimmung bestätigt hat.
Der Pilz wuchs ab 1999 mehrere Jahre lang in einer Parkanlage nahe der Dietzenbacher Rodgaustraße, stets rasig und in großer Zahl von Mitte Juli bis Mitte August.