Gloeophyllum sepiarium
Zaunblättling
In Deutschland ist die Gattung der Blättlinge (Gloeophyllum) mit 4 Arten vertreten, von denen drei ein eher lamelliges Hymenophor haben, der Fenchelporling dagegen ein eher poriges und zudem durch seinen auffälligen Fenchelgeruch auffällt. Unter den drei übrigen ist der Zaunblättling ohne Zweifel der häufigste. Ähnlich sind vor allem der in höheren Lagen verbreitete Tannenblättling und der seltene Balken-Blättling. Sie sind problemlos auseinanderzuhalten, wenn man systematisch wie folgt vorgeht:
1 Klobige Fruchtkörper mit deutlichem Fenchel- oder Anisgeruch, Unterseite mit rundlichen oder eckigen Poren = Fenchelporling Gloeophyllum odoratum
1+ Eher flachhütige Fruchtkörper ohne auffälligen Geruch -> 2
2 Unterseite sowohl mit rundlichen als auch lamellig langgestreckten Poren = Balkenblättling Gloeophyllum trabeum (seltene Art)
2+ Unterseite lamellig -> 3
3 Lamellen eng stehend, ca. 15 bis mehr als 20 auf 1 cm Hutrand = Zaunblättling Gloeophyllum sepiarium
3+ Lamellen entfernt stehend, ca 8 - 12 auf 1 cm Hutrand = Tannenblättling Gloeophyllum abietinum
Die Fruchtkörper des Zaunblättlings sind dünnfleischig sowie halbkreis- oder nierenförmig. Ihre Konsistenz ist korkig zäh. Meist sind mehrere reihig oder gesellig miteinander verwachsen, mitunter auch aufeinander. Die Oberseiten sind filzig-borstig, manchmal sogar etwas zerklüftet und mehrfach gezont. Die Farben variieren von zimt- zu grau- oder dunkelbraun, die Hutränder sind in der Regel heller gefärbt. Die Lamellen verzweigen sich mehrfach, so dass ihre Zahl zum Rand hin zunimmt und sie in diesem Bereich verflachen oder sich verlieren. Alte Fruchtkörper werden nahezu schwarz.
Alle 4 Blättlingsarten sind Saprobionten, die auf totem Nadelholz (überwiegend Fichte) wachsen und eine Braunfäule (“Rotstreifigkeit”) verursachen. So auch der Zaunblättling. Ihn findet man besonders häufig auf verbautem Holz, an Brettern, Geländern, Lattenzäunen oder Holzbänken.