Gomphus clavatus
Schweinsohr
In vielen Ländern gelten die Ohren von Schweinen als kulinarische Köstlichkeiten. Das trifft auch auf die Schweinsohren zu, die man mitunter in Bergnadel- und buchenwäldern auf Kalkböden, seltener auch in der Ebene finden kann. Allerdings glaube ich, dass die wenigsten eine Ähnlichkeit mit einem echten Schweineohr erkennen können. Die Pilzgattung Gomphus besteht in Europa nur aus dieser einzigen Art.
Zum großen Bedauern von Feinschmeckern sind die auffälligen Pilze ziemlich selten und werden immer rarer. Trotz dieser Umstände werden immer mal wieder Massenvorkommen beobachtet, bei denen die Fruchtkörper in Reihen oder klumpig miteinander verwachsen sein können. Sie gehören in Deutschland längst zu den streng geschützten Arten. In vielen Regionen sind sie bereits verschwunden oder akut vom Aussterben bedroht.
Die kreisel- oder keulenförmigen Fruchtkörper sind oben abgstutzt mit vertieftem Boden. Sie werden bis zu 8 cm hoch und 6 cm breit, das Hymenium an den Seiten ist leistenartig, ähnlich wie bei den Pfifferlingen. Der Strunk ist glatt oder leicht runzelig. Die Farbskala reicht von blass lila oder violett bis graubraun. Das weißliche Fleisch ist wasserfleckig bis marmoriert, Geschmack mild, Geruch unauffällig. Das Sporenpulver ist ockerfarben, die Sporen apfelkernförmig, feinwarzig, 10 - 14 x 4,5 - 5,5 µm groß.
Das Schweinsohr wurde 1998 von der DGfM zum Pilz des Jahres gewählt.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2 Nr. 480
- https://www.dgfm-ev.de/pilz-des-jahres/1998-schweinsohr
- https://de.wikipedia.org/wiki/Schweinsohr_(Pilz)