Grifola frondosa
Klapperschwamm
Man könnte diesen Pilz als Sammelfruchtkörper bezeichnen. Er besteht aus zahlreichen Einzelhütchen, die von einem verzweigten Strunk aus in alle Richtungen abstehen. Irgendwie scheint das zu seinem wissenschaftlichen Artnamen frondosa = reich belaubt zu passen, sieht der Pilz von oben doch manchmal wie ein Haufen vertrocknetes Laub aus. Der komplette Pilz kann in der Höhe wie in der Breite 40 cm und mehr erreichen. Wenn zwei oder mehrere nahe beieinander stehen ist der Anblick noch beeindruckender.
Die lappigen oder konsolenförmigen Hütchen sind dachziegel- oder rosettenartig neben- und übereinander angeordnet, radial gefurcht und werden bis zu 10 cm breit. Ihre Ränder sind oft wellig und eingerissen. Die Oberseiten sind grau bis graubraun oder rußfarben, die feinen, auf Druck nicht verfärbenden Poren der Unterseiten sind weißlich und laufen am Stiel herab. Der Geruch junger Hütchen wird als angenehm pilzartig, alt oder vertrocknet als käsig beschrieben, von Hermann Jahn sogar mit dem Geruch von Mäusen verglichen. Der Geschmack ist mild, weshalb er sogar als essbar bezeichnet wird. In Japan und China gilt er als Heil- oder Vitalpilz, der bei vielfältigen Leiden (Milz, Leber, Nieren, Magen/Darm, Allergien, Bluthochdruck) und sogar gegen Tumore eingesetzt wird. Ob dieses vielfältige Wirkspektrum wirklich nachweisbar ist, mag man bezweifeln. Unbestritten ist seine das Immunsystem stärkende Wirkung.
Der Klapperschwamm gilt als Schwächeparasit und wächst sowohl am Grund lebender als auch toter Eichen oder in deren Wurzelbereich, seltener auch an anderen Laubbäumen. Nach meinen Beobachtungen in der Rhein-Main-Ebene ist der Klapperschwamm stark rückläufig und verdient strikten Schutz. In den Jahren zwischen 1970 und 2005 habe ich ihn desöfteren gefunden, stets an Eichen und nicht nur in Wäldern. Einmal in einer Frankfurter Parkanlage und gleich mehrfach mitten in Buchschlag.
Bei Ewald Gerhardt (Großer BLV-Pilzführer) ist zu lesen, dass “die elastisch gestielten Einzelhüte beim Schütteln klappernd aneinanderschlagen”, eine Erklärung für den gebräuchlichen deutschen Namen “Klapperschwamm”. Er wird auch Spatelhütiger Porling, Graue Gans oder Laubholz-Porling und in Japan Maitake genannt.
Weiterführende Literatur:
- Herman Jahn: Pilze die an Holz wachsen, Nr. 97
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band, 2 Nr. 394
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/g/Grifola_frondosa.html