Gyromitra infula
Bischofsmütze
Am ehesten könnte man diesen Pilz mit der Frühjahrslorchel verwechseln, was aber wegen der unterschiedlichen Erscheinungszeit kaum möglich ist. Die Bischofsmütze ist ein typischer Spätherbstpilz, der bis in den Dezember hinein gefunden werden kann. Sie kommt vorwiegend in Nadelwäldern vor, manchmal auch im Laubwald, wie das obige Foto zeigt, gern an morschem Holz oder auf Holzlagerplätzen und Brandstellen. Es handelt sich um eine recht seltene Art, die in Europa und Asien aber auch in Nord- und Südamerika verbreitet ist.
Bischofsmützen können auffallend groß werden und eine Gesamthöhe von bis zu 30 cm erreichen. Die Hüte sind mitraförmig mit meist zwei bis vier nicht immer deutlich ausgeprägten lappigen Zipfeln. Ihre hell- bis kastanienbraune Oberfläche ist runzelig oder grubig, kann aber auch relativ glatt sein. Die Stiele werden bis zu 10 cm lang, sind glatt oder gefurcht und weißlich rosa bis fleischfarben. Der gesamte Fruchtkörper ist innen hohl, jung jedoch locker markig. Das weißliche Fleisch ist im Hut brüchig, im Stiel wachsartig. Geruch und Geschmack sind unauffällig und eher angenehm. Geschmacksproben immer ausspucken!
Wie alle Arten der Gattung Gyromitra enthält die Bischofsmütze den Giftstoff Gyromitrin, jedoch in geringerer Konzentration als z. B. in der Frühjahrslorchel. Als Speisepilz kommt sie daher und auch wegen ihrer Seltenheit nicht in Frage. Verwechselt werden könnte sie mit der Vielgestaltigen Lorchel Gyromitra ambigua.
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