Hygrocybe coccinea
Kirschroter Saftling
Diesen wunderschönen farbenprächtigen Saftling wird man kaum einmal zu Gesicht bekommen. Seine Seltenheit und Einordnung als bedrohte Art sind darauf zurückzuführen, dass es in Deutschland kaum noch naturnahe, sogenannte Magerwiesen gibt. Die wenigen, die noch übrig geblieben sind, werden von interessierten Pilzfreunden „Saftlingswiesen“ genannt und eifrig besucht. Nicht etwa, um die Saftlinge für die Küche zu ernten (obwohl die meisten als essbar gelten), sondern um sie zu fotografieren und sich an ihrer Schönheit zu erfreuen.
Ob das Rot von Hygrocybe coccinea nun scharlach- oder kirschrot ist, darüber kann man streiten. Es kommt jedenfalls reichlich an den Hüten, Lamellen und Stielen der Fruchtkörper vor, vermischt mit helleren und gelblichen Tönen. Sogar das Fleisch ist rot, nur an der Stielbasis gelblich. Die Hüte erreichen 3 bis 5 cm Durchmesser, sind jung halbkugelig, dann konvex, meist glänzend, feucht leicht klebrig. Die bogigen Lamellen haben gelbe Schneiden, die schlanken, manchmal verbogenen Stiele sind fast immer länger als die Hutbreite, bis zu 6 cm. Wie die meisten Saftlinge kommt er von September bis November vorwiegend in höheren Lagen vor.
Der Kirschrote Saftling gehört zu den gut kenntlichen Arten der Gattung; Verwechslungen wären vor allem mit dem Granatroten Satftling Hygrocybe punicea möglich, der jedoch hellere Lamellen, weißliches bis blassgelbes Fleisch und etwas größere Sporen hat:
Sporen Hygrocybe coccinea: 7,5 - 11 x 4 – 5,5 µm
Sporen Hygrocybe punicea: 8 – 11 x 5 – 6 µm
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3 Nr. 83
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 3 Seite 58 - 59
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/h/Hygrocybe_coccinea.html