Hygrocybe punicea
Granatroter Saftling
Er wird auch „Größter Saftling“ genannt und hat dieses Prädikat zweifellos verdient. Er kann immerhin mehr als 10 cm Hutdurchmesser erreichen und das ist für einen Saftling eine beachtliche Größe. Die Hutfarbe wird mit scharlach- bis dunkelbraunrot oder granat- bis blutrot beschrieben, blasst aber schon bald von der Mitte her streifig zu hellrötlich bis gelblich aus. Die Lamellen sind weißlich gelblich; verwaschen orangerote Flecken können vorkommen. Die längsfaserigen Stiele sind bis zu 2 cm dick und 15 cm lang, überwiegend gelblich, teilweise hell rötlich gefärbt, jung vollfleischig, später hohl und ziemlich brüchig. Die Stielbasis ist weiß bis weißfilzig. Das Fleisch ist weißlich, nur unter der Huthaut etwas rötlich. Geruch und Geschmack sind unauffällig. Das Sporenpulver ist weiß.
Der Granatrote Saftling ist auf naturbelassene ungedüngte Magerrasen angewiesen. Da solche extensiv bewirtschafteten Flächen nur noch vereinzelt vorhanden sind, ist auch unser Saftling in seinem Bestand gefährdet. In Roten Listen wird er mit den Gefährdungsgraden 2 oder 3 geführt. Er bevorzugt höhere Lagen und meidet kalkhaltige Böden.
Sehr ähnlich sind der Feuerschuppige (Trockene) Saftling Hygrocybe intermedia sowie der Prächtige Saftling Hygrocybe splendidissima, der von manchen Autoren als Varietät des Granatroten angesehen wird. Verwechselt werden könnte er außerdem mit dem Kirschroten Saftling Hygrocybe coccinea, der jedoch rötliche Lamellen und rötliches Fleisch sowie etwas kleinere Sporen hat:
Sporen Hygrocybe punicea: 8 – 11 x 5 – 6 µm
Sporen Hygrocybe intermedia: 8 – 10,5 x 5 – 7,5 µm
Sporen Hygrocybe coccinea: 7,5 - 11 x 4 – 5,5 µm
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3, Nr. 99
- German J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs Band 3, Seite 73 - 76
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/h/Hygrocybe_punicea.html