Hygrophorus marzuolus
Märzschneckling
23.04.2023, Kartierungs-Exkursion im Ebersberger Forst, einem Mischwald östlich von München. Kühler Morgen mit nachlassendem Nieselregen, danach frühlingshaft warm mit Sonne. Absolutes Highlight war der Märzellerling - ein Fund, der alle Exkursionsteilnehmer begeisterte. Handelt es sich doch um eine äußerst seltene Art, die in der Roten Liste Bayern als “stark gefährdet” (RL 2) geführt wird.
Wer den Märzschneckling finden will, sollte im Frühjahr artenreiche Bergmischwälder aufsuchen. So ist es bei Wikipedia zu lesen. Der Mykorrhizapilz erscheint schon früh im Jahr, was unschwer am Namen zu erkennen ist. Wobei er durchaus auch noch Ende April zu finden ist. Häufigster Baumpartner ist die Weißtanne. Er zählt zu den wohlschmeckenden Speisepilzen, was jedoch wegen seiner Seltenheit kaum von Bedeutung ist. Er ist streng geschützt, das Sammeln in Deutschland verboten. German J. Krieglsteiner schreibt dazu:
Die meisten Bestände gingen ab Mitte der 70er-Jahre infolge saurer Niederschläge exorbitant zurück. Gegen 1987 wurde er selbst an Fundstellen, wo der Pilz früher zuverlässig und üppig fruktifiziert hatte, kaum noch angetroffen, so dass das baldige Erlöschen zu befürchten war.”
Makroskopische Kurzbeschreibung:
Mittelgroßer Pilz (unsere Funde hatten Hüte bis ca. 10 cm Durchmesser und oft verbogene Fruchtkörper), einzeln oder büschelig wachsend.
Hut grau bis schwarzgrau mit oft welligem Rand.
Lamellen leicht bauchig, ein wenig heraublaufend, dick und entfernt stehend, wachsartig, am Grund oft queradrig verbunden (anastomosierend), anfangs hellfarben, später graulich.
Stiel kurz und dick, graulich und an der Stielspitze etwas schuppig.
Weiterführende Literatur:
- German J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 3, Seite 113 - 115
- Andreas Gminder: Handbuch für Pilzsammler, Seite 106
- https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4rz-Schneckling
- https://www.lfu.bayern.de/natur/rote_liste_grosspilze/doc/roteliste_grosspilze.pdf