Hygrophorus nemoreus

Hain-Schneckling

(Pers.) Fr. 1838
Familie: Hygrophoraceae
© Lars Bartels
nemoreus = zum Hain (Wald) gehörig

Bei diesem Fund kam es darauf an, ihn überhaupt als Schneckling zu erkennen. In dieser Gattung rechnet man mit schleimigen Hüten; es gibt nur wenige mit trockener Huthaut. Das Glänzen des rechten Pilzes war einer silbrigen Bereifung und nicht etwa einer schmierigen Schicht zuzuschreiben. Hat man erst einmal die richtige Gattung in Betracht gezogen, ist es nicht mehr schwierig, auch die Art zu bestimmen. Unter den trockenen Schnecklingen ist Hygrophorus nemoreus durch die gleichmäßige orangerosa Farbe und die leichte Marmorierung gut gekennzeichnet. Der zur Basis verjüngte Stiel ist ähnlich gelblich orange gefärbt wie die entfernt stehenden Lamellen, zur Stielspitze tendierte er mehr in Richtung weiß.

Am 5. September 2021 war ich in der Nähe von Bad Orb in einem ausgedehnten Mischwald unterwegs. Unübersehbare Vorkommen von Herbsttrompeten (Craterellus cornucopioides) waren Indizien für einen kalkhaltigen Boden, der auch vom Wald-Schneckling bevorzugt wird. Ähnlich gefärbt ist der Orange-Schneckling Hygrophorus pudorinus, der wegen seines unangenehmen Geruchs nach Terpentin auszuschließen war. Bei meinem Fund war ein deutlicher an den Maipilz erinnernde Geruch nach Mehl oder Gurken festzustellen. Zum Speisewert lässt sich noch sagen, dass das sehr feste Fleisch einen unaufdringlichen würzigen Geschmack hat. Aufgrund der Seltenheit sollte auf das Sammeln verzichtet werden.

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Lars Bartels.
Zuletzt aktualisiert am 29. Oktober 2021