Inocybe calamistrata

Blaufüßiger Risspilz

(Fr.) Gillet 1876
Familie: Inocybaceae
© Erik Hock
Neuer Name: Inosperma calamistratum
calamistratum = gekräuselt
Inosperma calamistratum aus dem Mossataul, Odenwald (Oktober 2024). Foto: Erik Hock

Der Blaufüßige Risspilz Inosperma calamistratum ist einer der wenigen Risspilze, die sich bereits makroskopisch identifizieren lassen: die namensgebende grün-blaue Stielbasis machen ihn so gut wie unverwechselbar. Die Art wurde 2019 von der Gattung Inocybe in die Gattung Inosperma, die sich ua. morphologisch durch das Fehlen von Pleurozystiden und die Form der Sporen unterscheidet, überführt. Inosperma calamistratum gilt als Typus-Art der neu geschaffenen Gattung.

Der Hut erreicht einen Durchmesser von bis zu 5 cm, die Hutfarbe variiert von hell- bis dunkelbraun, die Oberfläche ist schuppig, besonders im zentralen Bereich oft dichter und nach außen hin von anliegenden Fasern geprägt. Die Lamellen sind zimtbraun gefärbt. Auch der Stiel ist faserig bis schuppig, wobei die Schuppigkeit bei älteren Exemplaren besonders ausgeprägt ist. Die Stielbasis fällt durch die charakteristische grünlich-bläuliche bis olivgraue Färbung auf. Der Geruch ist oft direkt stark fischig, kann aber auch fast geruchlos sein. Dies unterscheidet ihn von vielen anderen Risspilzen mit typisch spermatischem Geruch.

Mikroskopisch ist Inosperma calamistratum ebenfalls gut erkennbar. Die Sporen sind groß, mit einer Länge von 15–18 µm, und oft schmal bis leicht gebogen, phaseoliform (bohnenförmig) bis zu variabel unregelmäßig geformt. Die Cheilozystiden sind dünnwandig und zeigen eine Vielfalt an Formen, von zylindrisch über keulig (clavat) bis gewellt, und können bis zu 60 µm lang sein.

Als Mykorrhizapilz wächst Inosperma calamistratum bevorzugt auf Böden unter Nadelbäumen, wird jedoch gelegentlich auch in Verbindung mit Laubbäumen gefunden. Die Fruktifikation erfolgt vom späten Herbst bis in den Winter hinein. Relativ selten, in der Roten Liste für Deutschland wird er in der Kategorie 3 als gefährdet geführt.

Wie alle Risspilze gilt auch der Blaufüßige Risspilz als zumindest giftverdächtig. Früher wurde aufgrund der bläulich-grünen Färbung an der Stielbasis vermutet, dass der Pilz psychoaktive Eigenschaften haben könnte. Allerdings wurden bisher kein Psilocybin oder ähnliche Alkaloide in den Fruchtkörpern nachgewiesen.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Erik Hock.
Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2025