Inonotus triqueter
Dreieckiger Filzporling, Kiefern-Filzporling
Zwei deutsche Namen - und beide haben ihre Berechtigung und erleichtern das Bestimmen. Die dreieckige Form der Fruchtkörper (am besten an einem in der Mitte durchgeschnittenen Exemplar zu erkennen) und Vorkommen an totem Nadelholz, gern an Stümpfen, sind bereits wichtige Merkmale unseres Pilzes. Braune Trama, zähe Konsistenz, filziger kreiselförmiger rotbrauner Stiel und hellgraue rundlich-eckige Poren, die im Alter braun werden, sind weitere Kennzeichen, führen aber nur in die Nähe einer exakten Identifikation. Der Grund: wir haben es mit zwei sehr ähnlichen Arten zu tun, die nicht immer leicht auseinanderzuhalten sind: dem Dreieckigen und dem Gestielten Filzporling.
Wie ähnlich sich diese beiden Arten sind, zeigt ein Vergleich der Fruchtkörperbeschreibungen bei Breitenbach & Kränzlin. Sie sind nahezu identisch, unterscheiden sich im Wesentlichen nur in den Angaben zum Stiel:
Inonotus triqueter = Dreieckiger Filzporling: Stiel kreiselförmig, 1 - 2 cm lang und ebenso dick.
Inonotus tomentosus = Gestielter Filzporling (lt. Index fungorum = Onnia tomentosa): Stiel konisch, 3 - 4 cm lang, 1,5 - 2 cm dick.
Angaben zur Farbe der Trama sind in der Literatur unterschiedlich und widersprüchlich (goldgelb, goldbraun, dunkelbraun), helfen also auch nicht weiter.
Mikroskopische Unterschiede lt. Breitenbach & Kränzlin:
Inonotus triqueter: Sporen dickwandig mit Tropfen, 5,5 - 7 x 3 - 4 µm, Setae mit hakenförmig umgebogenen Spitzen, teilweise gegabelt
Inonotus tomentosus: Sporen mit körnigem Inhalt, 4 - 6 x 3 - 3,5 µm, Setae gerade, pfriemförmig, lediglich an der Basis teilweise abgewinkelt
Ökologie:
Inonotus triqueter: an Stümpfen von Kiefern
Inonotus tomentosus: am Boden unter Nadelbäumen, besonders Kiefer (in Baden-Württemberg lt. Krieglsteiner fast nur an Fichte, einmal an einer alten Brandstelle)
Eine dritte ähnliche Art wird nur in einem Hinweis unter „Bemerkungen“ erwähnt: Inonotus circinatus, der Fichten-Filzporling (lt. Index fungorum = Onnia circinata): völlig stiellos, Vorkommen an Fichte
Bei 123pilze werden für den Dreieckigen Filzporling in der Rubrik „Verwechslungsgefahr“ vier Porlingsarten genannt, die kaum Anlass zu Verwechslungen geben dürften, jedoch nicht der Gestielte Filzporling. Dieser wiederum wird durchaus als mit dem Dreieckigen verwechselbar bezeichnet (Stand: April 2024).
Weiterführende Literatur:
- http://aphyllopower.blogspot.com/2006/10/
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2, Nr. 300
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1, Seite 444 - 445