Laccaria tortilis

Zwerg-Lacktrichterling

(Bolton) Cooke 1884
Familie: Tricholomataceae (neuerdings Hydnangiaceae)
© Dieter Gewalt
tortilis = gekrümmt

Die Gattung Laccaria (Lacktrichterlinge) ist in Deutschland mit 8 Arten vertreten, von denen drei sehr selten sind. Sehr häufig und vielen Pilzfreunden bestens bekannt sind Laccaria amethystina (Violetter L.) und laccata (Rötlicher L.), weniger häufig Laccaria bicolor (Zweifarbiger L.), Laccaria proxima (Braunroter oder Fuchsiger L.) und der hier behandelte Zwerg-Lacktrichterling (L. tortilis).

Dieser ist durch seine sehr kleinen Fruchtkörper schon recht gut gekennzeichnet – vorausgesetzt, man hat seinen Fund der richtigen Gattung zugeordnet. Die Hüte erreichen nur selten mehr als einen Durchmesser von 1 – 1,5 cm. Typisch sind die bis zur vertieften und dunkleren Hutmitte reichende Riefung und der meist etwas gekerbte oder wellige Hutrand. Die Riefung ist oft nur durchscheinend und bildet das Lamellenmuster des sehr dünnfleischigen Pilzes deutlich ab.

Verwechselt werden könnte er allenfalls mit mickrigen Exemplaren des Rötlichen Lacktrichterlings Laccaria laccata, der jedoch einen glatten Hutrand und keine oder nur sehr unauffällige Riefung aufweist. Zudem besitzt der Rötliche deutlich mehr durchgehende Lamellen (ca. 20 – 28, beim Zwerg-Lacktrichterling etwa 14 – 16)

Besondere Erwähnung verdient ein Mikromerkmal: Der Zwerg-Lacktrichterling ist zwar die kleinste Art der Gattung, hat aber die größten Sporen mit den längsten Stacheln.

Sporen rund, 10 – 15 µm (ohne Stacheln gemessen)

Hermine Lotz-Winter hat uns das Sporenbild mit der schönen Unterschirft „Sternenhimmel“ zur Verfügung gestellt.

Alle Lacktrichterlinge sind wohlschmeckende Speisepilze.

Weiterführende Literatur:

Alle Fotos, wenn nicht anders angegeben, von Dieter Gewalt.
Zuletzt aktualisiert am 7. August 2020