Lactarius intermedius
Grubiger Tannenmilchling
Beim Grubigen Tannenmilchling handelt es sich um eine Art, die wir ausschließlich bei Weißtannen auf Kalkboden finden. Schaut man sich die Verbreitungskarte der DGFM für diese Art an, so erkennt man, dass der Schwarzwald einen ihrer Verbreitungsschwerpunkte darstellt. In der Roten Liste gefährdeter Pilze Deutschlands (2016) wird die Art als sogen. „Verantwortungsart“ ausgewiesen.
Der hier beschriebene Fund stammt vom 14. August 2021 aus einem feuchten, bemoosten Weißtannen-Fichten-Altholz auf Kalkboden bei Loßburg im Mittleren Schwarzwald, gemeinsam mit zahlreichen kalkholden wie auch eher kalkmeidenden Pilzarten: Erdigriechender Schleimkopf, Bocks-Dickfuß, Gilbender Raukopf, Hirschbrauner Risspilz, Schweinsohr, Semmel-Stoppelpilz, Fichtenreizker, Lachsreizker, Graublasser Milchling, Pechschwarzer Milchling, Flatter-Milchling, Langstieliger Pfeffer-Milchling, Stinktäubling, Amethyst-Täubling, Gold-Täubling, Dichtblättriger Schwarztäubling, Lederstieltäubling, Stachelbeer-Täubling, Kammporling, Fichtensteinpilz, Flockenstieliger Hexenröhrling, Pfefferröhrling, Gallenröhrling, Starkriechender Pfifferling, Pfifferling, Trompeten-Pfifferling.
Die Fruchtkörper werden recht groß. Laut Fachliteratur erreichen die Hutdurchmesser 12 (13) cm, was nach eigenen Beobachtungen mit über 20 cm deutlich übertroffen wird. Die Hüte sind ungezont, einheitlich creme bis hellgelb gefärbt und bei Feuchtigkeit schleimig. Bei jungen Exemplaren ist der Hutrand stark eingerollt und ganz kurz behaart. Mit zunehmendem Wachstum strecken sich die Hüte und nehmen ein trichterförmiges Aussehen an; die Randbehaarung verliert sich dabei.
Die Lamellen sind weißlich-creme bis hellgelb, gedrängt stehend, sichelförmig, am Stiel angewachsen, kaum einmal gegabelt, jedoch vom Hutrand her stark mit Lamelletten untermischt. Die Schneide ist glatt und von gleicher Farbe wie die Fläche.
Das Fleisch ist weißlich, fest und im Stiel knorpelig hart. Die Milch quillt bei Verletzung in großer Menge rein weiß hervor, färbt sich aber innerhalb von Sekunden nach schwefelgelb um. Der Geschmack ist scharf; einen Geruch konnte ich nicht feststellen.
Die Stiele sind kurz, stämmig und hart, anfangs voll, später ausgehöhlt, weiß und mit gelben bis hellbraunen Gruben versehen.
Belege (Exsikkate) sind hinterlegt in den Fungarien KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe), STU (Staatl. Museum für Naturkunde Stuttgart), TUF (Universität Tartu, Estland)
Ähnliche Arten:
Der Grubige Milchling Lactarius scrobiculatus (Scop.) Fr. besitzt einen konzentrisch gezonten, am Rand zottig behaarten Hut. Durch die dunkleren, angedrückten Schuppen wirkt der Hut insgesamt dunkler. Auch die Lamellen sind deutlich dunkler als bei der hier vorgestellten Art. Schließlich geht der Grubige Milchling eine Mykorrhiza mit der Fichte ein.
Der Fransenmilchling Lactarius citriolens Pouzar besitzt zwar ebenfalls einen ungezonten Hut, ist jedoch am Hutrand stark fransig-zottig behaart. Er geht eine Mykorrhiza mit Laubbäumen ein.
Weiterführende Literatur:
- DÄHNKE, R. (2001): 1200 Pilze in Farbfotos: Nr. 937
- KRÄNZLIN, F. (2005): Pilze der Schweiz Band 6: Nr. 31
- KRIEGLSTEINER, G.J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: 369-370
- https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41840.msg308620#msg308620