Lactarius lignyotus
Mohrenkopf
Ein gut kenntlicher Milchling, dessen auffälliger Schwarzweißkontrast ihn innerhalb der Gattung nahezu unverwechselbar macht. Leider ist er nicht überall häufig und scheint in vielen Regionen völlig zu fehlen. Vor allem im Flachland unter 200 m ist er kaum zu finden.
Der Mohrenkopf gehört zu den kleineren Milchlingsarten, deren schwarze Hüte selten mehr als 10 cm Durchmesser erreichen. Ihre samtige Oberfläche ist zur Mitte hin vertieft und im Zentrum spitz gebuckelt. Auffällig auch die häufig radial angeordneten Runzeln. Die Lamellen sind jung rein weiß, verfärben aber später durch ausfallendes Sporenpulver hell ockergelb. Der Geruch ist unauffällig, der Geschmack pilzig mild. Die Milch ist wässrig weiß, an der Luft rosarötlich verfärbend, mild mit leicht bitterlichem Nachgeschmack. Das weiße Fleisch läuft beim Anschneiden lachsrosa an. Die Stiele sind wie der Hut schwarzbraun gefärbt, lediglich zur meist etwas gebogenen Basis hin heller und sogar weißlich.
Das Sporenpulver ist hell ocker, die rundlichen Sporen sind grobstachelig, die Stacheln gratig bis netzartig miteinander verbunden.
Der Mohrenkopf ist Mykorrhizapartner der Fichte und fast ausschließlich in Mittelgebirgs- und alpinen Lagen zu finden. Er gilt als ausgezeichneter Speisepilz und soll sogar roh genießbar sein. Verwechselt werden könnte er am ehesten mit Lactarius picinus, dem Pechschwarzen Milchling. Dessen Hut mag genau so dunkel sein wie der des Mohreskopfes, aber ohne Buckel in einer vertieften Mitte und niemals mit rein weißen sondern ocker strohgelben Lamellen. Andere ähnlich gefärbte Milchlinge unterscheiden sich durch unangenehmen und/oder scharfen bzw. bitteren Geschmack.
Weiterführende Literatur:
- Michael / Hennig / Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde Band V Nr. 62
- Jacob Heilmann-Clausen, Annemieke Verbeken & Jan Vesterholt: The Genus Lactarius (S. 226)