Lactarius spinosulus
Schüppchen-Milchling
Am 15. August 2011 wurde ich nach Alpirsbach im Schwarzwald gerufen, um mir einen auffälligen „Pilzrasen“ auf einem Gartengrundstück anzusehen. Hier wuchsen im Moos unter Rhododendron zahlreiche kleine, mit feinen Schuppen und Haaren übersäte, ziegelrote Milchlinge. Begleitbäume waren Ahorn, Hainbuche und Kiefer, in einiger Entfernung eine Birke.
Es handelte sich um den Schüppchen-Milchling, eine recht seltene Art, die in der Roten Liste gefährdeter Pilze Deutschlands wird die Art in der Katergorie 3 (gefährdet) geführt wird.
Die Lebensweise ist wie bei allen Milchlingsarten mykorrhizisch, und zwar geht unsere Art eine Symbiose mit der Birke ein.
Der Hut wird meist nur 40 mm breit, kann nach HEILMANN-CLAUSEN et al. (2000) allerdings 70 mm erreichen. Er ist rasch ausgebreitet und mittig vertieft, am Rand eingerollt, ziegelrot, rosa, fleisch- oder lachsfarben, deutlich konzentrisch gezont, dicht mit Schüppchen versehen und am Rand haarig. Wie man im Bild erkennt, sind die Lamellen cremefarben und laufen Lamellen deutlich am Stiel herab. Die Milch ist wässerig-weiß und schmeckt, ebenso wie das Fleisch, anfangs mild und wird dann bitterlich bis schärflich.
Zu verwechseln ist der Schüppchen-Milchling aufgrund seiner typischen Merkmale eigentlich nicht.
Weiterführende Literatur:
- BASSO, T. (1999): Lactarius Pers. – Fungi Europaei 7:391-395
- DÄHNKE, R. (2001): 1200 Pilze in Farbfotos: 970
- HEILMANN-CLAUSEN et al. (2000): The genus Lactarius. – Fungi of Northern Europe, Vol. 2: 166-167
- KRÄNZLIN, F. (2005): Pilze der Schweiz Band 6: Nr. 68
- KRIEGLSTEINER, G.J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: 425-426