Lactarius vellereus
Wolliger Milchling, Erdschieber
Von anderen weißen Milchlingsarten, die wegen ihrer scharfen Milch als Pfeffermilchlinge bezeichnet werden, unterscheidet sich der Wollige Milchling durch seine lediglich kratzende Milch (das Fleisch ist scharf!), die feinfilzige Huthaut und die Besonderheit, beim Wachstum Erdpartikel vom Boden aufzunehmen, die auf dem Hut haften bleiben. Er wird deshalb auch Erdschieber genannt.
Der Wollige Milchling kann beträchtliche Größen erreichen, bis zu 30 cm Hutdurchmesser. Im Vergleich zur Hutbreite ist der Stiel auffallend kurz und gedrungen. Die beim Anschnitt reichlich austretende weiße Milch gilbt beim Eintrocknen und reagiert mit KOH goldgelb bis orangerot. Man findet den Wolligen Milchling vor allem in Laubwäldern bei Buchen, seltener in Nadelwäldern. Er ist in ganz Deutschland häufig, bevorzugt aber kalkhaltige Böden. Als Speisepilz hat er bei Mitteleuropäern keine Bedeutung und soll sogar Vergifungssymptome verursacht haben. In Osteuropa wird er nach aufwendigen Vorbehandlungen (Silieren u. a.) gegessen.
Ein naher Verwandter ist der in Mitteleuropa sehr seltene Scharfmilchende Woll-Milchling Lactarius bertillonii. Verwechselt werden könnte er auch mit dem Rosascheckigen Milchling Lactarius controversus.
Weiße Milchlinge waren früher in der Gattung Lactarius in der Sektion Albati zusammengefasst. Nach neueren molekulargenetischen Erkenntnissen wurde für sie die neue Gattung Lactifluus eingeführt, zu der jedoch auch nicht weiße Milchlingsarten gehören wie zum Beispiel der Brätling.
Weiterführende Literatur:
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/l/Lactarius_vellereus.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Lactifluus