Lecanora argentata
Silbrige Kuchenflechte
Schaut man sich in einem Wäldchen einmal die Rinde einer Hainbuche genau an, am besten mit Hilfe einer Lupe, so wird man neben vielen anderen Flechten vielleicht auch die Silbrige Kuchenflechte Lecanora argentata entdecken. Sie gehört zu den epiphytischen Krustenflechten mit Lagerrand und findet sich auf der Rinde von Laubbäumen, beispielsweise der von Hainbuchen, Eschen, Ahorn, Pappeln. Sie ist an ihren dichtstehenden, regelmäßigen, rotbraunen Apothecienscheiben mit weißlichem Rand und weißlichem Lager gut erkennbar. Die Rote Liste Flechten Deutschlands 2011 führt die Art in der RL-Kategorie V (Vorwarnliste).
Morphologische Merkmale:
Lager weißlich, nicht sorediös. Apothecien bis 1,0 mm im Durchmesser, zahlreich, teils dicht an dicht, dem Lager dicht anliegend. Scheibe meist dunkel rotbraun, unbereift. Rand z. T. schwach gekerbt, lagerfarben, d. h. „Apothecien mit Lagerrand“.
Makrochemische Farbreaktionen (Tüpfelreaktion): Lager mit Kalilauge (KOH) gelb, mit Phenylendiamin (PPD) gelblich.
Das Epihymenium (oberer Bereich des Hymeniums) zeigt keinerlei, der Apothecienrand dagegen große, im polarisierten Licht hell leuchtende Kristalle.
Ähnliche Flechtenarten (nach KIRSCHBAUM & WIRTH 2010):
Bei der Trügerischen Kuchenflechte (Lecanora allophana) ist der Apothecienrand wellig verbogen und enthält kleine Kristalle.
Bei der Hellen Kuchenflechte (Lecanora chlarotera) ist die Apothecienscheibe nicht rotbraun, sondern hell- bis schmutzigbraun, und der Apothecienrand enthält – zusätzlich zu großen - auch kleine Kristalle.
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Weiterführende Literatur:
- KIRSCHBAUM, U. & WIRTH, V. (2010): Flechten erkennen – Umwelt bewerten: 107
- Wirth, V. (1995): Die Flechten Baden-Württembergs, 2. Aufl., 1006 S.; Ulmer, Stuttgart: 467
- Wirth, V. et al. (2011): Rote Liste der Flechten und flechtenbewohnende Pilze Deutschlands
- https://de.wikipedia.org/wiki/Lecanora_argentata