Marasmius curreyi
Grasschwindling
Die Gattung Schwindlinge besteht aus überwiegend kleinen dünnfleischigen Pilzen. Die maximalen Hutdurchmesser betragen etwa 6 cm, die allermeisten der ca. 30 – 35 mitteleuropäischen Arten sind jedoch sehr viel kleiner. Zu diesen zählt der Grasschwindling. Seine Hütchen werden im Normalfall etwa 3 bis 5, seltener bis 10 mm breit. Sie sind extrem dünnfleischig, die wenigen, sehr schmalen Lamellen sind praktisch an der Huthaut angewachsen und laufen rund um den Stiel zu einem Kollar (Kragen) zusammen. Die Hutfarben werden als bräunlich-orange, ziegelrot oder orangegelb beschrieben. Bei unseren Funden im Carré an der Dietzenbacher Rodgaustraße, in der die Pilzchen regelmäßig und oft massenhaft auftreten, überwiegen hellere, oft fast weiße Farben, wobei die Hutmitte stets rotbräunlich gefärbt ist. Von oben betrachtet erscheinen die Hütchen faltig gefurcht und erinnern an winzige Fallschirmchen. Die rosshaarartigen, steif-elastischen Stiele können mehr als 4 cm erreichen, mitunter also die zehnfache Länge des Hutdurchmessers.
Grasschwindlinge sind schon durch ihr Vorkommen an Gras gut gekennzeichnet. Sie erscheinen ab Frühsommer in Rasen und Wiesen, gern in Gärten oder Parkanlagen. Zur gleichen Zeit und an gleichen Standorten wächst auch der sehr viel größere und auffälligere Nelkenschwindling Marasmius oreades, der gern ausgedehnte Hexenringe bildet und von Kennern als ausgezeichneter Speisepilz geschätzt wird.
Die Art gilt als selten. In der aktuellen DGfM-Kartierung für Hessen sind lediglich 6 Fundpunkte verzeichnet, alle in der Rhein-Main-Ebene.
Als Synonym für Marasmius curreyi wird vielfach Marasmius graminum angegeben; dies ist aber eine eigene Art, die wohl eher an Laubholzästchen als in Rasen vorkommt und kein Kollar ausbildet.
Lt. 123pilze kann man den Gras-Schwindling mit dem (seltenen) Stechpalmen-Schwindling verwechseln, den Stechpalmen-Schwindling jedoch nicht mit dem Gras-Schwindling!!!