Melanelixia glabratula
Samtige Braunflechte
Bei der Samtigen Braunflechte Melanelixia glabratula handelt es sich um eine im trockenen Zustand unauffällige, dunkel olivbraune Blattflechte, die bei Anfeuchten einen freudigeren Farbton annimmt. Sie ist häufig und weit verbreitet und besiedelt bevorzugt Bäume mit glatter, saurer Rinde. Dabei kommt sie sowohl in Wäldern als auch an freistehenden Bäumen vor. Selten findet man sie an Gestein. Der hier beschriebene Fund stammt von der glatten Rinde eines einzeln stehenden Süsskirschen-Hochstammes.
(Anmerkung zum linken Foto: bei dem Insekt am rechten unteren Bildrand handelt es sich um einen winzigen Springschwanz.)
Morphologische Merkmale:
Die Samtige Braunflechte ist eine rosettig bis unregelmäßig wachsende, mit bis zu 10 cm Durchmesser recht groß werdende Flechte. Sie liegt dem Substrat dicht an, so dass man den Thallus kaum als Ganzes abnehmen kann. Die Thallus-Oberseite ist braunoliv, mit recht dunklem, glanzlosem, isidiösem Mittelbereich und mit bis zu 3 mm breiten, heutlich helleren und glänzenden, außen liegenden Lappen. Die Unterseite ist schwarz, gegen die Lappenenden hin braun, und mit einfachen, Rhizinen besetzt. Die Isidien sind dicht gedrängt, zylindrisch, apikal abgerundet oder kopfig, auch koralloid verzweigt. Apothecien finden sich selten einmal.
Makrochemische Farbreaktion: Mark mit Kalilauge (KOH) negativ, selten violett/purpurrot.
Ähnliche Flechtenarten:
Die Dunkelsamtige Braunflechte (Melanelixia fuliginosa) ist dunkler gefärbt (tiefbraun) und besiedelt überwiegend Gestein.
Die Gold-Braunflechte (Melanelixia subaurifera) sieht ähnlich aus. Doch besitzt sie keine echten Isidien, sondern bei ihr ist der Innenbereich dicht mit isidiösen bis sorediösen Wärzchen belegt.
Die Bereifte Braunflechte (Melanelixia subargentifera) besitzt ebenfalls vergleichbare Größe und Färbung. Doch sind bei ihr die Lappen an den Thallus-Rändern aufsteigend und sehr fein behaart.
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Weiterführende Literatur:
- DÜRHAMMER, O. (2003): Die Flechtenflora von Regensburg. – Sonderdruck aus: HOPPEA, Denkschriften der Regensburgischen Bot. Ges. Bd. 6: 245
- FRAHM, J.-P., SCHUMM, F., STAPPER, N.J. (2010): Epiphytische Flechten als Umweltgütezeiger: 115
- KIRSCHBAUM, U. & WIRTH, V. (2010): Flechten erkennen – Umwelt bewerten: 123
- WIRTH, V. (1995): Die Flechten Baden-Württembergs, 2. Aufl., 1006 S.; Ulmer, Stuttgart: 653 - 654
- WIRTH, V. & DÜLL, R. (2000): Farbatlas Flechten und Moose: 76
- Wirth, V. et al. (2011): Rote Liste der Flechten und flechtenbewohnende Pilze Deutschlands
- https://britishlichensociety.org.uk/sites/default/files/Melanelixia%20glabratula.pdf
- https://www.irishlichens.ie/pages-lichen/l-45.html
- https://italic.units.it/index.php?procedure=taxonpage&num=1407
- http://www.norbert-kuehnberger.de/pilzbildergalerie/D_Flechten-Lichenes_-_226_Arten/index.htm