Melanoleuca cognata
Frühlings-Weichritterling
Die Erscheinungszeit des Fühlings-Weichritterlings wird von den meisten Autoren mit April bis Mai (Juni) angegeben. Der wärmste Winter seit es konsequente Wetteraufzeichnungen gibt bringt jedoch die Terminkalender von Tieren, Pflanzen und Pilzen gründlich durcheinander. Die hier am 1. März 2020 fotografierten Exemplare müssen logischerweise bereits in der letzten Februarwoche das Licht der Welt erblickt haben. Frühlings-Weichritterlinge können auch mal im Herbst erscheinen oder je nach Witterungsverlauf über das gesamte Jahr verteilt. Wachtumsschwerpunkt ist aber grundsätzlich das Frühjahr.
Die Vertreter dieser Gattung (in Deutschland 25 Arten) sind nicht immer leicht zu bestimmen. Bei diesem ist es zum einen die frühe Erscheinungszeit, die ihn auszeichnet, zum anderen die niemals weißen Lamellen, die ihn von anderen Weichritterlingen unterscheiden. Sie sind creme bis ockerlich gefärbt, obwohl alle Weichritterlinge weißes Sporenpulver haben. Als Speisepilz ist er definitiv zu empfehlen – vorausgesetzt, man hat ihn sicher erkannt. Vom Erscheinungsbild ähnelt er manchen Dachpilzen, die jedoch stets auf Holz wachsen.
Der Frühlings-Weichritterling ist ein recht stattlicher Pilz. Seine glatten, seidig matten braunen (cognacfarbenen) Hüte erreichen Durchmesser von bis zu 12 cm, die creme bis ockergelblich gefärbten Lamellen stehen gedrängt und sind „burggrabenartig“ am Stiel angewachsen, was bei oberflächlichlicher Betrachtung aussehen kann, als würden sie den Stiel nicht erreichen. Das weiche Hutfleisch ist weißlich bis hellocker, ohne auffallenden Geruch und Geschmack. Man findet die Art in Laub- und Nadelwäldern, gern an Wegrändern und Ruderalstellen, aber gelegentlich auch in Parkanlagen und Gärten.