Mycena haematopus
Großer Bluthelmling
Die rund 100 in Deutschland vorkommenden Helmlingsarten sind in 26 Sektionen eingeteilt. Das war zumindest noch so, bevor übereifrige Mykologen auch die Gattung Mycena zu zerpflücken begannen.
Eine gut kenntliche Sektion ist die der Lactipedes, der milchenden Helmlinge. Ihr gemeinsames Merkmal sind Milchsaft führende Hyphen in den Stielen. Der Begriff „Milch“ ist insofern irreführend, als nur eine der fünf in dieser Gruppe zusammengefassten Arten eine weiße Flüssigkeit abgibt. Die Milch tritt aus, wenn man die Stiele anbricht oder anschneidet, am reichlichsten in deren Basis. Anhand der „Milch“-Farbe sind sie leicht zu unterscheiden, jedoch mit der Einschränkung, dass es zwei weiß- und zwei rotmilchende Helmlinge gibt.
Der Große Bluthelmling wächst gesellig bis büschelig auf Laubholz und hat eine dunkel- bis blutrote Milch, der Purpurschneidige Bluthelmling kommt eher vereinzelt vor, besiedelt kein massives Holz sondern Holzreste in der Bodenstreu und seine Milch ist wässrig rot. Außerdem ist er sehr viel kleiner und seine Lamellen haben eine purpurbräunliche Schneide.
Die Haupterscheinungszeit des Großen Bluthelmlings ist September bis Oktober.
Bei naturkundlichen Führungen mit Kindern können milchende Helmlinge einen netten Beitrag zur Aufrechterhaltung des Interesses beisteuern, indem man den Mädchen mit den angebrochenen Stielen die Fingernägel „lackiert“.
Die in Deutschland vorkommenden milchenden Helmlingsarten sind:
Mycena crocata = Gelbmilchender Helmling
Mycena erubescens = Bitterer Helmling, Weißmilchender Gallenhelmling
Mycena galopus = Weißmilchender Helmling (inkl. 2 Varietäten)
Mycena haematopus = Großer Bluthelmling
Mycena sanguinolenta = Purpurschneidiger Helmling