Mycena hiemalis
Winter-Rindenhelmling
Diese Helmlinge fanden wir auf einem toten Laubholzstamm im Frankfurter Stadtwald. Er war in voller Länge dicht mit gesellig stehenden Fruchtkörpern bewachsen. Es mögen einige hundert, vermutlich mehr als tausend gewesen sein. Der Fund wurde makro- und mikroskopisch untersucht und als Winter-Rindenhelmling Mycena hiemalis bestimmt, der jetzt Phloeomana hiemalis heißen soll.
Die Hütchen des Pilzes sind helmlingstypisch jung kegelig bis glockig, gelegentlich mit spitzem Buckelchen, später konvex verflachend und weißlich hellgrau. Sie erreichen Durchmesser von 0,5 bis 1 cm. Ihre Oberfläche ist glatt, matt und leicht durchscheinend gerieft. Die sehr dünnen, weißlichen Stiele sind fein bereift und bis zu zwei Zentimeter lang. Auch die Lamellen sind weiß, ebenso das Sporenpulver.
Mikromerkmale: Basidien 2-sporig, teilweise auch 3- oder 4-sporig, bis ca. 25 µm lang. Sporen inamyloid, hyalin, breit elliptsch, mit Tropfen. Cheilozystiden bauchig flaschenförmig. Huthauthyphen parallel liegend, 3 bis 7 µm breit, die obersten schmäler, warzig und schwach gelifiziert, ohne Schnallen. Hyphenenden an der Stielspitze mit spärlichen Auswüchsen.
Winter-Rindenhelmlinge wachsen vom Spätsommer bis ins Frühjahr an Stümpfen und Stämmen von Laubhölzern, sind mäßig häufig, in Hessen erst wenige Male berichtet.
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Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3, Nr. 341