Phellinus laevigatus
Birken-Feuerschwamm
Diese in Deutschland seltene Feuerschwammart fand ich schon mehrere Male in einem Moorrandwald auf morschen, am Boden liegenden Birkenästen, sowohl am Holz der Hängebirke Betula pendula als auch dem der Moorbirke Betula pubescens. Was den Verbreitungsschwerpunkt und die Lebensweise betrifft, gleicht er dem bereits beschriebenen Konsolenförmigen Birkenfeuerschwamm Phellinus lundellii.
Die rein flächig (resupinat) wachsenden Fruchtkörper überziehen das Substrat in breiten Polstern. Die Poren sind derart fein, dass man sie ohne Lupe nur erahnen kann. Solange sich der Pilz im Wachstum befindet, ist der Fruchtkörper stets von einer ca. 2 mm breiten, cremefarbigen Zuwachszone umgeben.
Die innere Porenwand ist von zahllosen, dicht an dicht liegenden, spitzen Dornen, den sogen. Hymenial-Setae, ausgekleidet. Diese sind braun, dickwandig, spitz endend und z. B. 18 µm lang und basal 6 µm dick. Das Bild zeigt einen 20 µm dicken Querschnitt durch eine Porenwandung. Rechts außen befindet sich die Mündung der Pore.
Belege (Exsikkate) sind hinterlegt in den Fungarien KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe), STU (Staatl. Museum für Naturkunde Stuttgart), TUF (Universität Tartu, Estland)
Ähnliche Feuerschwammarten:
Der Polsterförmige Feuerschwamm Fomitiporia punctata sieht vergleichbar aus, wächst jedoch an Weide.
Der Konsolenförmige Birkenfeuerschwamm Phellinus lundellii wächst zwar ebenfalls an Birkenholz, besitzt jedoch einen von der Porenschicht abgesetzten, schwarzen Hutbereich.
Weiterführende Literatur:
- Krieglsteiner, G.J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 1: Seite 457-458
- https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=41576.msg306421#msg306421