Phellinus lundellii
Konsolenförmiger Birkenfeuerschwamm
Bei dieser Feuerschwammart handelt sich um einen parasitisch lebenden Porling der borealen Klimazone, also z.B. der skandinavischen Waldgürtel. In unserer gemäßigten Zone kommt er nur sehr selten vor, und wenn, dann in höher gelegenen Moorwäldern. Unser Fund stammt aus einem Kiefern-Moorrandwald des Nordschwarzwaldes in knapp 700 m Höhe. Die Fruchtkörper wachsen an einer morschen, liegenden Moorbirke, ihrem typischen Substrat.
Die Rote Liste gefährdeter Pilze Deutschlands führt die Art in der Kategorie D (Daten unzureichend).
Die Fruchtkörperform reicht von konsolenförmig bis resupinat. Auffallend sind die wie schwarz geteert aussehenden Oberseiten der Fruchtkörper. Das Hymenophor ist etwa milchkaffeebraun und wirkt aufgrund der Feinporigkeit samtig.
Die Poren sind mit 4 Poren pro mm recht klein; sie sind rundlich und gleichmäßig verteilt. Ein Schnitt durch das Hymenium und die darunter liegende Hyphenschicht zeigt oben die Hymenialschicht mit 4-sporigen Basidien und dornenförmigen Hymenialseten. Darunter die Trama mit parallel bis schräg verlaufenden, dickwandigen Skeletthyphen.
Belege (Exsikkate) sind hinterlegt in den Fungarien KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe), STU (Staatl. Museum für Naturkunde Stuttgart)
Ebenfalls an Birke wächst der Birken-Feurschwamm Phellinus laevigatus.
Weiterführende Literatur:
- BREITENBACH, J. & KRÄNZLIN F. (1986): Pilze der Schweiz Bd. 2, Nichtblätterpilze: Nr. 318. - Verlag Mykologia, Luzern
- KRIEGLSTEINER, G.J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1: 458-459. – Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
- https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=40992.msg301999#msg301999