Pholiota oedipus
Schmutzigbrauner Schüppling
Ein Pilz, den kaum jemand kennt, und der dennoch mehrere deutsche Namen hat: außer Schmutzigbrauner auch noch Winter- und Pappelblatt-Schüppling. Wenn man ihn zum ersten Mal in der Hand hält, ist man ziemlich ratlos, denn Braunsporer gibt es bekanntlich en masse. Als „little brown mushrooms“ werden sie meist schnell wieder zur Seite gelegt. Hat man sich einmal mit ihm vertraut gemacht, ist er als Charakterpilz der Wintermonate relativ leicht wiederzuerkennen, wenn auch nicht gerade häufig zu finden. Er wächst zwar im Winterhalbjahr, aber wohl nur in frostfreien Perioden und bei feuchter Witterung.
Kurzbeschreibung:
Hut: 1,5 – 4 cm, konvex bis ausgebreitet, in der Mitte schmutzig braun, zum Rand heller und durchscheinend gerieft, feucht klebrig bis schmierig, bei Trockenheit eher matt.
Lamellen: jung fast weiß, später hell milchkaffee- bis ockerfarben, breit angewachsen bis kurz herablaufend, mehrfach untermischt. Lamellenschneiden weißflockig.
Stiel: schlank, oft verbogen, weiß bereift mit vergänglichem Ring. Wie vergänglich diese Ringe sind, zeigen die Abbildungen in dieser Datei. Es ist kaum etwas von ihnen zu erkennen.
Fleisch: hell cremefarben bis blass bräunlich, ohne spezifischen Geruch und Geschmack.
Sporenpulver gelblich braun, Sporen glatt 8 – 10 x 4,5 – 6 µ.
Kein Speisepilz.
Zur Verbreitung machen die meisten Pilzbuchautoren klare Aussagen. Er wird als seltene Art bezeichnet. Am ehesten sei er in Pappelbeständen in auwaldartigen Biotopen zu finden. Die meisten publizierten Verbreitungskarten bestätigen diese Einschätzung. Hier reihen sich Fundpunkte wie Perlenketten an den großen Flussläufen aneinander. Unsere Fundstelle im Sandhorst-Wald bei Dietzenbach entspricht jedoch in keiner Weise diesem Muster. In seiner Nähe ist weit und breit keine Pappel und kein Gewässer auszumachen. Begleitbaum könnte eine Esche gewesen sein.