Rhodocollybia butyracea
Butter-Rübling
Andreas Gminder hat in seinem Handbuch für Pilzsammler ein wichtiges Kennzeichen dieser Art in einer sehr treffenden Formulierung beschrieben, die auch für die meisten Rüblinge der Gattung Gymnopus zutreffend ist:
Der Butter-Rübling zeigt eines der Gattungsmerkmale der Rüblinge besonders schön, nämlich den knorpeligen Stiel. Schneidet man diesen auf halber Höhe quer durch, so sieht man auf der Schnitt-fläche sehr deutlich den Unterschied zwischen der gummiartigen Stielrinde und dem wattig-schaumstoffartigen Stielfleisch. Daher fühlt sich der Stiel der Rüblinge beim Zusammendrücken wie ein Fahrradschlauch an.”
Der Name Butter-Rübling (butyracea; auch “Kastanienbrauner Rübling”) bezieht sich auf die fettig wirkende braune Huthaut - ebenfalls ein gutes Merkmal für diesen Pilz wie auch der meist gut erkennbare Buckel in der Hutmitte. Die meist etwas weiß-filzige Stielbasis wirkt oft wie aufgeblasen. Die dicht stehenden Lamellen sind kurz aufsteigend am Stiel angeheftet, was irrtümlich als freier Lamellenansatz gewertet werden kann. Der Pilz wächst einzeln bis gesellig von August bis Dezember in Laub- und Nadelwäldern.
In allen Merkmalen (bis auf die Farbe!) sehr ähnlich ist der Horngraue Rübling, eine graue Varietät des kastanienbraunen Butter-Rüblings, die weitaus häufiger anzutreffen ist. In manchen Jahren scheinen sich die Häufigkeitsverhälnisse umzukehren (z. B. 2016), was auf den Witterungsverlauf zurückzuführen sein könnte. Beide sind essbar, aber bestenfalls als Mischpilz verwendbar.