Russula puellaris
Milder Wachstäubling, Mädchentäubling
Beim Bestimmen von Täublingen kommt es neben anderen Kriterien auf die Farbe des Sporenpulvers an. Sie variiert von rein weiß bis dottergelb. Schon die Lamellenfarbe reifer Fruchtkörper kann einen allerdings nicht 100%-ig sicheren Hinweis geben. Der Milde Wachstäubling gehört zu den Arten mit creme-(rahm-)farbenem Sporenpulver, das im Alter zu buttergelb nachdunkelt. Weitere wichtige Merkmale: relativ kleine Fruchtkörper (meist nur 2 - 5 cm Hutdurchmesser), auffallend mürbes, gilbendes Fleisch mit mildem Geschmack, deutlich gerippter Hutrand, Huthaut mindestens bis zur Häfte abziehbar, lange feucht oder klebrig. Die Hutmitte ist zumindest bei älteren Pilzen vertieft und dunkler. Die Stiele sind weiß und gilben im Alter.
Die Hutfarben sind wie bei den meisten Täublingen ziemlich variabel und unterschiedlich auf der Huthaut verteilt, von einigen Autoren so beschrieben:
Fleisch-, lila- bis kupferrot, in der Mitte braun, seltener ganz ocker, gelbgrün oder lila mit durchdringender ocker Verfärbung (German J. Krieglsteiner)
Kupfer-, violett- bis purpurbräunlich, olivgrau, weinrötlich, oft mehrfarbig, bald zunehmend gelblich werdend (Ewald Gerhard)
Fleischviolett bis lachspurpurn, in der Mitte braun, mitunter orange-bräunlich-gelb (Michael/Hennig/Kreisel)
Blass rosa, über fleischorange, gelb, lachspurpur bis lebhaft rot, oft auch eine Mischung all dieser Farben (Karin Montag)
Weinbraun, purpurbraun bis orangebraun und teilweise ockerlich verblassend, im Zentrum auffallend dunkler bis schwärzlich (Breitenbach & Kränzlin)
Bei anderen finden sich noch weitere zuvor nicht genannte Farbbeschreibungen wie burgunderrot, himbeerfarben, rostbraun, safrangelb oder “mit nahezu schwarzer Mitte”.
Der Milde Wachstäubling ist eine weit verbreitete relativ häufige Art, die überwiegend in Nadel- aber auch in Laubwäldern und Parkanlagen zu finden ist. Mit Abstand häufigster Mykorrhizapartner ist die Fichte (Picea abies), Erscheinungszeit Sommer bis Spätherbst.
Geschmack | Sporenpulver | Abziehbarkeit der Huthaut | Chemische Reaktion mit FeSO4 | ||
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mild | creme (IIa-b) | bis mindestens 1/2 | rosabraun |
Verwechselt werden könnte er u. a. mit:
Milder Glanz-Täubling Russula nitida (Fleisch nicht gilbend)
Erlen-Täubling Russula alnetorum (bei Erlen)
Geriefter Weich-Täubling Russula nauseosa (nur im Nadelwald)
Buchen-Zwergtäubling Russula puellula (seltene Art mit schärflichem Fleisch)
Duftender Zwergtäubling Russula odorata (gelblich verfärbender Stiel, bei Eichen)
Alle hier genannten Täublinge sind essbar, gehören aber kaum zu den Premiumarten.
Weiterführende Literatur:
- German J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2, Seite 517 - 518
- Ewald Gerhardt: Der große BLV-Pilzführer für unterwegs, Seite 450
- Michael/Hennig/Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde V, Nr. 125
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 6, Nr. 185
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/r/Russula_puellaris.html