Russula sanguinaria
Blutroter Täubling, Bluttäubling
Der Blutrote Täubling (kurz: Bluttäubling) ist eine mittelgroße Art mit Hutdurchmessern bis zu 10 cm. Die Hutfarben sind typischerweise blut- bis kirschrot mit starker Tendenz zum Verblassen. Sie können aber auch, wie die beigefügten Fotos zeigen, von Anfang an gelblich, cremefarben oder weiß sein. Das Hutfleisch ist weiß, die Reaktion mit dem Reagens Ammoniak ist negativ. Dagegen färben sich Schneckenfraßstellen rot, schön zu sehen beim linken Pilz oben. Der Geruch ist schwach fruchtig, der Geschmack scharf, aber nicht brennend scharf, gleichzeitig auch bitter.
Die Lamellen sind konkav geschwungen sowie gerade oder etwas abgesetzt am Stiel angewachsen. Sie sind jung blass weißlich und werden durch ausfallendes Sporenpulver bald creme bis hellocker. Der Stiel ist auf weißem Grund meist rosarötlich überhaucht, mitunter aber auch so kräftig, dass er an den “Säufernasen”-Stiel des Zitronenblättrigen Täublings erinnert. Außerdem neigt er zum Gilben.
Geschmack | Sporenpulver | Abziehbarkeit der Huthaut | Chemische Reaktion mit FeSO4 | ||
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scharf | hellocker | nur am Rand | rosa |
Belege (Exsikkate) sind hinterlegt im Fungarium KR (Staatl. Museum für Naturkunde Karlsruhe)
Der Bluttäubling ist Mykorrhizapartner der Kiefer, vor allem im südlichen Drittel Deutschlands verbreitet und dort nicht selten. Sein Verbreitungsareal ist in etwa deckungsgleich mit dem des Zitronenblättrigen Täublings Russula sardonia mit dem Unterschied, dass dieser die wesentlich häufigere Art ist. Im Rahmen ihrer Variabilität können beide miteinander sowie mit dem Stachelbeertaubling Russula queletii verwechselt werden.
Zusammenfassung der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale:
Blutroter Täubling Russula sanguinaria: scharfer Geschmack, jedoch nicht brennend scharf, auch bitter; Huthaut körnig; Fleisch weiß, Ammoniakreaktion negativ, bei Kiefern
Zitronenblättriger Täubling Russula sardonia: Geschmack brennend scharf; Hut meist dunkler violett, Huthaut metallisch glänzend; Lamellen jung oft tränend, später zitronengelb; Fleisch weiß, später gelblich, Ammoniakreaktion rosa bis rot; bei Kiefern
Stachelbeertäubling Russula queletii: Geschmack brennend scharf, Geruch nach Stachelbeerkompott; Hut trüb weinrot bis dunkel purpurn; Ammoniakreaktion negativ; bei Fichten auf kalkhaltigen Böden
Es gibt weitere Arten, die dem Bluttäubling ähnlich sehen können und ebenfalls scharf schmecken, u. a. der Wolfstäubling Russula torulosa (auch als Gedrungener Täubling bekannt) oder der Flammenstiel-Täubling Russula rhodopoda.
Weiterführende Literatur:
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2 S. 573 -574
- Michael / Hennig / Kreisel: Handbuch für Pilzfreunde V, Nr. 149
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/r/Russula_sanguinaria.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Blut-T%C3%A4ubling