Spongipellis pachyodon
Dickstacheliger Schwammporling
Spongipellis pachyodon ist ein Pilz, den ich oft auf Abbildungen gesehen habe. Daher habe ich ihn sofort erkannt, als ich ihn zum ersten Mal in natura sah. Das war am 8. Februar 2020 im Wald am Falltorhaus an der B44 zwischen Mörfelden und Groß-Gerau (TK 6017.3.1), wo er großflächig mit zahlreichen Hüten an einem toten, noch stehenden Buchenstamm wuchs. Sein Erscheinungsbild macht ihn nahezu unverwechselbar.
Schwammporlinge sind mit den Saftporlingen verwandt und alle drei in Deutschland bekannten Arten gelten als (sehr) selten. In Hessen sind lediglich 9 Fundstellen bekannt, davon 6 im Rhein-Main-Gebiet, so dass man hier fast schon von einem Verbreitungsschwerpunkt sprechen könnte. Auch Werner Pohl war der Pilz bekannt. Er berichtete von vereinzelten Streufunden, die seit etwa 1983 aus der Umgebung von Darmstadt und Frankfurt gemeldet wurden. Thomas Lehr fand ihn 2007 in einem schattigen Buchen-Hainbuchen-Hangwald bei Hofheim am Taunus.
Innerhalb der Gattung Spongipellis fällt die Art vor allem durch ihr breitstacheliges (auch irpicoid genanntes) Hymenophor auf, wohingegen das der beiden anderen porig oder labyrintisch-porig ist.
Der Dickstachelige Schwammporling wächst pileat und/oder resupinat bis effuso-reflex, wobei er mehrere Zentimeter breite, bis zu 3 cm abstehende und oft miteinander verwachsene Hutkanten bildet. Deren weiße bis cremefarbene Oberseiten sind fein filzig, im Alter bräunlich und kahl. Die Unterseite ist mit abwärts gerichteten Stacheln besetzt, die spitz oder abgeplattet geformt und vielfach zerschlitzt sind und bis zu 12 mm lang sein können. Die Trama ist weiß bis cremefarben und bis zu 8 mm dick.
Der Pilz wächst vom Sommer bis zum Spätherbst parasitisch an lebenden und saprobiontisch an toten Laubbäumen, vor allem an Eiche, ist aber auch an Buche, Hainbuche, Nussbaum, Pappel, Ahorn und anderen gefunden worden.
Weiterführende Literatur:
- Werner Pohl: Aphyllopower Blogspot 09.2007 (Nr. 54)
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 2, Nr. 411