Spongiporus floriformis
Blütenförmiger Saftporling
Dieser seltene Saftporling wird auch Fächerförmiger oder Rosetten-Saftporling genannt und ist meist gar nicht so saftig wie der Name und die Gattungszugehörigkeit vermuten lässt. Das Foto, von einem Dia eingescannt, stammt von meinem persönlichen Erstfund im Jahr 1998, der ohne die Hilfe von Porlingskenner Günter Sturm unerkannt geblieben wäre. Leider ist es von schlechter Qualität, aber der obere Pilz lässt zumindest dir fächerartige Form erahnen. In der mir damals zugänglichen Literatur fand sich mit Ausnahme einer Fußnote bei Hermann Jahn (“… in Westfalen noch nicht gefunden”) kein Hinweis auf die hübsche Art. Mit ihren kelchförmigen, rosettenartig verwachsenen Fruchtkörpern ist sie unverwechselbar. In jungem Zustand sind sie rein weiß, sie gilben beim Trocknen. Spongiporus floriformis wächst an dünneren Nadelholzästen und –zweigen, überwiegend von Fichte (3/4 aller meiner Kollektionen), vereinzelt sind aber auch Vorkommen an Laubholz beobachtet worden. Acht Funde kamen bis ins Jahr 2005 zusammen, alle im Rhein-Main-Gebiet, einer davon im Friedhof Dietzenbach. Heute wird er in Roten Listen als RL-G (Gefährung unbekannten Ausmaßes) eingestuft.
Beschreibung von Jürgen Marqua:
Fruchtkörper pileat, kreiselförmig und mehrere Exemplare rosettenartig verwachsen, 30 - 40 x 20 - 30 mm. Stiel zylindrisch, auch kreiselförmig, zentral oder seitlich angesetzt, basal verjüngt oder leicht verdickt. Hutoberfläche feinfilzig, deutlich zoniert, innen cremefarben, Zuwachszone weiß. Poren am Pseudostiel herablaufend, eckig, teilweise zerschlitzt, sehr dicht 4 - 5 pro mm. Trama fest, fast gummiartig (quietscht beim Durchschneiden), weißlich - grau marmoriert. Geruch deutlich säuerlich, ranzig. Geschmack säuerlich, leicht adstringierend, etwas bitterlich.
Sporen: 3,4 - 5,3 x 1,9 -3,0 µm; Q = 1,4 - 2,2; Vm = 14 µm³; ellipsoid - zylindrisch, auch leicht gebogen, hyalin, glatt, inamyloid. Keine Zystiden gesehen. Hyphensystem monomitisch.
Anmerkung: Fruchtkörper dieser Art scheinen direkt am Boden zu wachsen, oder sogar auf Fichtenzapfen. Sie können Pflanzenteile wie Ästchen oder Grashalme einschließen.”