Tricholoma argyraceum
Gilbender Erdritterling
Unter den Erdritterlingen gibt es essbare, ungenießbare und giftige. Der Gilbende, auch Silbergrauer Erdritterling genannt, gehört zu den essbaren aber nicht unbedingt schmackhaften. Er schmeckt mehlig ranzig, also etwa so wie der bekanntere Maipilz Calocybe gambosa, lt. Literatur aber auch einfach nur mild. Mir sind bisher nur unangenehm ranzig schmeckende untergekommen, sofern ich mich wegen des üblen Geschmacks überhaupt noch auf eine Geschmacksprobe eingelassen habe. Unter den Erdritterlingen ist er aufgrund seiner gilbenden Fruchtkörper auch an dieser Verfärbung ganz gut abgrenzbar, wie die beiden nachfolgenden Abbildungen zeigen:
Diese Verfärbung erscheint meist nur bei älteren Fruchtkörpern, bei entnommenen Exemplaren muss man oft geduldig warten, d. h. bis zu einem Tag oder länger. Da er ungiftig ist, wäre eine Verwechslung mit dem Gemeinen Erdritterling Tricholoma terreum zumindest nicht gesundheitsgefährdend. Wie alle Erdritterlinge haben beide graue (jung auch graubraune) Farben und schuppig aufreißende, in der Mitte meist leicht gebuckelte Hüte. Auf jeden Fall sollte man sich vor Verwechslungen mit dem giftigen Tiger-Ritterling Tricholoma tigrinum hüten.
Der Gilbende Erdritterling erreicht Hutdurchmesser von bis zu 8 cm. Das Hutfleisch ist relativ dünn. Die Lamellen sind weißlich bis hellgrau und ausgebuchtet am Stiel angewachsen, meist aber nicht so deutlich, dass man es einen „Burggraben“ nennen könnte. Die ringlosen Stiele sind bis zu 6 cm lang und selten dicker als 1 cm. Der Geruch ist unauffällig oder schwach mehlig.
Die Erscheinungszeit des Gilbenden Erdritterlings ist Frühling bis Spätherbst, bei milden Wintertemperaturen auch noch im Dezember oder Januar. Zu finden ist er in Laub- und Nadelwäldern, besonders häufig aber in Gärten und Parkanlagen. Auch bei uns im Dietzenbacher Stadtgebiet habe ich Massenvorkommen beobachten und fotografieren können.
Weitere Erdritterlinge im Fundkorb sind:
Tricholoma terreum = Gemeiner Erdritterling
Tricholoma cingulatum = Beringter Erdritterling
Tricholoma inocyeoides = Spitzgebuckelter Ritterling (gilt auch als Varietät des Gilbenden Erdritterlings)
Tricholoma orirubens = Rötender Erdritterling
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 3, Nr. 431 (als Tricholoma scalpturatum)
- German J. Krieglsteiner: Die Großpilze Baden-Württembergs Band 3, Seite 544 - 546
- http://tintling.com/pilzbuch/arten/t/Tricholoma_argyraceum.html