Vuilleminia comedens
Gemeiner Rindensprenger
Dieser Pilz bildet voll resupinate, völlig glatte und sehr dünne Beläge auf Holz, die sich schon an noch am Baum befindlichen Ästen und Zweigen unter der Rinde entwickeln und diese aufsprengen. Dabei wird die Rinde in typischer Weise aufgerollt. Frische Fruchtkörper sind blass fleischfarben mit Lilaton und fühlen sich speckig oder wachsartig an. Beim Trocknen verblassen sie und werden rissig.
Der Gemeine Rindensprenger ist sehr häufig und vor allem an Eiche zu finden. Ein ähnliches Aussehen kann der Eichenzystidenrindenpilz Peniophora quercina haben, der jedoch auf der Rinde wächst und dadurch leicht zu unterscheiden ist. Schwieriger ist es, den Gemeinen von anderen Rindensprengerarten zu trennen. Dabei spielt das Substrat eine hilfreiche, aber nicht unbedingt sichere Rolle. Für eine zuverlässige Bestimmung sind Mikromerkmale maßgebend, wobei gerade bei den drei in Mitteleuropa häufigeren Arten die Sporenmaße nahe beieinander liegen und daher nicht leicht abzugrenzen sind:
Vuilleminia comedens Gemeiner Rindensprenger 20 - 22 x 6 - 6,5 µm
Vuilleminia alni Erlen-Rindensprenger 18 - 19 x 5 - 5,5 µm
Vuilleminia coryli Hasel-Rindensprenger 17 - 20 x 5 - 6 µm
Andere, sehr viel seltenere Rindensprenger wachsen z. B. an Weißdorn, Hartriegel, Prunus (Kirsche, Pflaume, Pfirsisch, etc.) sowie an Eichenarten aus dem Mittelmeerraum.