Coprinopsis picacea
Specht-Tintling
Der Specht-Tintling ist speziell im Frankfurter Stadtwald keine Seltenheit, aber ein solches aspektbildendes Massenvorkommen dieser recht banalen, aber kalkliebenden, mesophilen und daher nicht überall häufigen Art, hatte ich zuvor noch nie beobachtet. Bei einem Rundgang um den Jacobiweiher waren vorsichtig geschätzt 1000+ Fruchtkörper präsent, d. h. man begegnete dem Pilz auf Schritt und Tritt. Mögliche Erklärung für diese Fruktifikationsexplosion: der Waldboden war hier großflächig mit Holzhäcksel bestreut worden.
Die hellen Hüllreste auf dem schwarzen Hut machen den Pilz praktisch unverwechselbar. Sie können leicht abgewischt werden. Die Hüte beginnen schnell zu schwarzer Tinte zu verfließen, ein biologischer Vorgang, der als Autolyse bekannt ist. Unsere Vorfahren wussten diese spezielle Tintlingseigenschaft zu nutzen und verwendeten die Flüssigkeit zum Schreiben. Mit zugespitztem Gänsefederkiel, versteht sich.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt: giftig ist er nicht, wegen seines unangenehm muffigen Geruchs aber völlig ungenießbar.