Lentinus tigrinus
Getigerter Knäueling
Solche Massenvorkommen, wie wir sie am 22. April 2018 am Kühkopf bei Stockstadt am Rhein erlebt haben, sind eine beeindruckende, aber seltene Ausnahme. Meist findet man Getigerte Knäuelinge vereinzelt oder zu mehreren, manchmal büschelig auf Laubholz wachsend, bevozugt an Weiden. Hier waren gleich mehrer Stämme dicht mit ihnen bewachsen.
Die für Auenlandschaften in den großen Stromtälern typische Art ist einer der ersten Frühjahrsspilze, aber bis Herbstanfang anzutreffen. Sie wachsen besonders auf Pappel- und Weidenästen, -stämmen und -stümpfen an im Winter überfluteten Stellen. In gewöhnlichen Laubwäldern oder Parkanlagen sind sie nur gelegentlich anzutreffen. Ihre trichterigen Hüte erreichen Durchmesser von 10 Zentimetern und sind auf weißlichem Grund mit schwarzbraunen Schüppchen besetzt. Die schmalen, sehr eng stehenden Lamellen laufen bogig am ebenfalls geschuppten Stiel herab. Die Lamellenschneiden sind fein gesägt. Wegen seiner zähen Beschaffenheit ist er für Speisezwecke kaum geeignet; ganz junge, noch zarte Fruchtkörper sollen nicht übel schmecken.