Lepiota oreadiformis
Glatter Schirmling
Der Glatte Schirmling Lepiota oreadiformis ist eine recht seltene Art, der ich in der Rhein-Main-Ebene erst zweimal begegnet bin. Literaturangaben zufolge ist sie vor allem in montanen und subalpinen Höhenlagen zu Hause. Sie wird auch Ockerblasser Schirmling genannt.
Die Hüte erreichen etwa 4 cm Durchmesser, sind jung kegelig bis glockig, später flach ausgebreitet. Ihre etwas körnelige oder fast glatte Oberfläche ist blass ocker mit dunklerer, nicht scharf abgesetzter Mitte. Die Hutränder sind mit feinen weißlichen Flöckchen behangen, die im Alter verschwinden. Die Lamellen sind weiß, verfärben sich bei Reife durch ausfallendes Sporenpulver cremegelblich. Die hohlen Stiele sind weiß bis hellcreme längsfaserig und besitzen eine unauffällige, vergängliche Ringzone. Der Geruch wird unterschiedlich beschrieben: von angenehm würzig oder pilzig bis unangenehm muffig.
Ähnlich kann der wesentlich häufigere Wolliggestiefelte Schirmling Lepiota clypeolaris aussehen, der überwiegend in Wäldern zu finden ist, während unsere Art auf Wiesen und Weiden wächst. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen auch mit anderen kleinen Schirmlingen und Mehlschirmlingen. Zur sicheren Artbestimmung sollte mikroskopiert werden.
Mit dem Artnamen oreadiformis wollte der Erstbeschreiber vermutlich auf eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Nelkenschwindling hinweisen, was zwar zum Vorkommen auf Wiesen passt, auf den Habitus aber weniger zutrifft.
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz, Band 4, Nr. 232