Pluteus salicinus
Grauer Dachpilz, Graugrüner Dachpilz
Der Graugrüne Dachpilz gehört zu den nicht gerade häufigen Arten seiner Gattung. Er ist vor allem in auwaldartigen Biotopen zu Hause, wo er als Saprobiont bevorzugt an totem Erlen- und Weidenholz wächst. Auch an Bachläufen, Waldwegrändern wie auch an anderen Laubhölzern kann er vorkommen. Seine Erscheinungszeit ist Mai bis Dezember.
Auch wenn die sichere Bestimmung von Dachpilzen als schwierig gilt, ist Pluteus salicinus anhand seiner graugrünen in der leicht gebuckelten Hutmitte etwas dunkleren Farbe recht gut gekennzeichnet und wird auch Graugrüner Dachpilz genannt. Auch die schlanken hellen Stiele neigen vor allem an der Basis zu einer leichten graugrünen Verfärbung, was darauf hindeutet, dass er das halluzinogen wirkende Alkaloid Psilocybin enthalten könnte, allerdings in nur in sehr geringer Menge. Die Hüte erreichen Durchmesser bis zu 6 cm. Damit gehört der Graugrüne Dachpilz zu den kleineren bis mittelgroßen Arten. Die Lamellen sind weiß, bei Sporenreife grau- bis fleischrosa. Sie reichen wie bei allen Dachpilzen nicht bis zum Stiel heran, sind also frei. Geruch und Geschmack unauffällig, mild. Das Sporenpulver ist rötlich ocker.
In Zweifelsfällen oder zur Absicherung ist Mikroskopieren unerlässlich. Die Sporen sind breit elliptisch, glatt, graurosa und messen 7 - 9 x 5 - 6,5 µm. Die Huthaut besteht aus liegenden Hyphen, die in der Hutmitte mehr oder weniger aufrecht stehen und an ihren Septen Schnallen tragen, die jedoch wenig auffallen und daher oft mühsam gesucht werden müssen. Die dickwandigen, keulig geformten Pleurozystiden sind 50 - 70 µm lang und 11 - 18 µm breit (lt. Breitenbach & Kränzlin 80 - 95 x 16 - 27 µm). Sie haben an der Spitze zwei bis vier Haken.
Mehr über Dachpilze erfahren Sie in unserem Gattungs-Porträt >
Weiterführende Literatur:
- Breitenbach & Kränzlin: Pilze der Schweiz Band 4, Nr. 125
- German J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 4, Seite 273 - 274
- Ewald Gerhardt: Der große BLV Pilzführer für unterwegs, Seite 56
- Svengunnar Ryman / Ingmar Holmåsen: Pilze, Seite 390