Rhizina undulata
Wurzellorchel
Beim Betrachten des Fotos könnte man einen vollfleischigen Pilz ähnlich eines Stäublings oder einer Trüffel vermuten. Doch wenn man ihn anhebt, findet sich unter der braunen Exoperidie nichts weiter als heiße Luft - vielleicht ein Hinweis darauf, dass die Wurzellorchel ihre Geburt einem Waldbrand zu verdanken hat. Um zum Ernst der Lage zurückzukehren: tatsächlich befindet sich unter der relativ dünnhäutigen Oberfläche ein Hohlraum, sodass man von einem aufgeblähten Fruchtkörper sprechen kann. Die Konsistenz ist brüchig, die Innenseite über schnurartige Myzelstränge mit dem Erdreich verbunden. Um den Pilz sicher zu erkennen, muss man allerdings wissen, dass er ausschließlich auf Brandstellen in Nadelwäldern wächst.
Meine Funde stammen aus den Jahren 1987 und 1996, alle in Nadelwäldern westlich von Buchschlag, in denen es zuvor gebrannt hatte. Auf anderen Brandstellen (z. B. auf Grillplätzen) habe ich ihn nie beobachtet, obwohl ich solche speziellen Kleinbiotope stets nach typischen Brandstellenpilze absuche, von denen es eine beträchtliche Anzahl gibt. Sie alle scheinen in neuerer Zeit stark rückläufig zu sein, zumindest in den von mir häufig begangenen Gebieten in der Rhein-Main-Ebene.
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