Discina ancilis
Scheibenlorchel, Größter Scheibling
Dieser Pilz gehört zu den Ascomyzeten (Schlauchpilzen), das heißt, er bildet seine Sporen in Schläuchen und nicht wie zum Beispiel Röhren- oder Blätterpilze an Sporenständern. Seine flachen, teller- oder schildförmigen Fruchtkörper (anderer Name: Schildförmiger Scheibenbecherling) sitzen mit einem kurzem Stielansatz auf dem Substat, die Innenseite, an der die Schläuche mit den Sporen gebildet werden, ist jung hell rotbraun, später dunkelbraun, und runzelig strukturiert. Er kann Durchmesser von bis zu 15 cm erreichen und wächst von März bis Juni in Nadelwäldern auf moosigen Böden oder an morschem Holz. Im Flachland ist er ziemlich selten, in höheren Lagen dagegen häufiger. Deshalb hat mich dieser Fund, zu dem mich Inga Illig geführt hat, besonders gefreut. In Hessen ist er mit 5 Fundpunkten vertreten (Kriegsteiner: Verbreitungsatlas von 1993).
Die Scheibenlorchel gilt als essbar, ist aber roh giftig. Sie könnte mit dem Morchelbecherling (Disciotis venosa) verwechselt werden, der jedoch einen deutlich aufgebogenen Rand hat, nach Chlor riecht und völlig andere ökologische Ansprüche (auwaldartige Biotope) hat.
Anmerkung zur Taxonomie: Laut Index fungorum muss der aktuelle Name Discina ancilis lauten. Da herrscht also ein ziemliches Wirrwarr, das alle Kombinationen aus Gyromitra/Discina und ancilis/perlata enthält, mit denen auch die Familienzugehörigkeit zwischen Helvellaceae und Discinaceae hin- und herwechselt. Früher hieß der Pilz auch schon Peziza perlata, Helvella ancilis und Acetabula ancilis. Auch seine Auswahl an deutschen Namen ist beträchtlich.
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